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Vergaser |
Der membrangesteuerte
Gleichdruck-Vergaser
sein Funktionsprinzip |
Quelle :
https://www.gs-classic.de/technik/tech_verg02.htm
Zur Fehlerdiagnose und zum
Verständnis, was man mit geänderten Vergasereinstellungen bewirkt,
ist es hilfreich zu verstehen wie der
membrangesteuerte
Gleichdruck-Vergaser der FJ
funktioniert.
Bei Gleichdruck- oder auch
barimetrischen Vergasern wird der Querschnitt je nach vorhandenem
Unterdruck auf der Fallstrom-/ Motorseite des Saugrohrs durch den
Kolbenschieber automatisch und korrekt verengt und erweitert.
Der Kolben wird zunächst durch
eine Feder nach unten in seine Ruhelage gedrückt.
Wird die Drosselklappe geöffnet,
vergrößert sich der Unterdruck vor dem Kolben.
Über Bohrungen wird der
Unterdruck in die oben liegende Membrankammer geleitet und saugt den
Kolben förmlich nach oben, bis sich ein Gleichgewicht (Gleichdruck)
zwischen Unterdruck und Federkraft ergibt.
Zum Druckausgleich strömt
unterhalb der Membran Luft mit Umgebungsdruck nach.
Der Kolben hat daher je nach
Belastungszustand des Motors immer die exakte Höhe, um ein passendes
Kraftstoff-Luft-Gemisch zu bilden.
Das Ganze in 5 Schritten.
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Kaltstart / Choke
Durch
Ziehen des Chokeknopfes wird der Kaltstartschieber in
jedem Vergaser nach außen geschoben.
Durch den
Unterdruck wird durch die Kaltstartdüse in der
Schwimmerkammer ein bestimmtes Volumen an Benzin (gelber
Pfeil) zusätzlich angesaugt und in der darüber liegenden
Kaltstartröhre mit Luft aus der Schwimmerkammer
(gestrichelter dunkelblauer Pfeil) vermischt.
Das stark
angereicherte Gemisch (grün) wird nach oben zum
Kaltstartschieber gesogen und vermischt sich mit Luft
(hellblauer gestrichelter Pfeil) aus dem Raum unter der
Membran, der eine Verbindung mit dem Ansaugkanal hat,
der vom Luftfilter kommt.
Das
fertige Gemisch wird durch das Kaltstartloch in den
motorseitigen Ansaugkanal gesprüht - und der Motor nimmt
seine Arbeit auf.
GRUND :
Diese
Anreicherung (Choke) dient alleine dazu, die
Kondensations -
Verluste bei kaltem Motor in den Einlaß - Kanälen zu
kompensieren.
Denn
im kalten Zustand des Motors
kondensiert
ein Teil des im Benzin-Luft-Gemisch „gebundenen“ Benzins
an den noch kalten Wänden der Kanäle und der Motor wird
mit zu magerem Benzin-Luft-Gemisch versorgt und
verweigert nahezu vollkommen seinen Dienst.
Hat dann der Motor, und damit die Wandungen der Einlaß –
Kanäle, nach kurzer Zeit (ca. 1-2 Minuten) eine gewisse
Wärme erreicht, kondensiert das Benzin nicht mehr an den
Wandungen der Einlaß - Kanäle, sondern das dem Motor
zugeführte Benzin-Luft-Gemisch hat das korrekte
Mischungsverhältnis – es ist nicht mehr abgemagert. |
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Leerlauf-Betrieb
Hier wird
der Motor mit zündfähigem Gemisch versorgt, wenn die
Drosselklappe geschlossen oder leicht geöffnet ist.
Benzin
(gelb) gelangt über die Hauptdüse in der Schwimmerkammer
zur Leerlauf-Vordüse (links von der Hauptdüse) und wird
abgemessen.
Gleichzeitig strömt Luft (blau) durch die Luft-Vordüse
(kleiner blauer Pfeil) zum oberen Teil der
Leerlauf-Vordüse und wird dort mit dem Benzin
vermischt.
Das
Gemisch (grün) strömt durch Leitungen nach oben zur
Gemisch-Regulierungsschraube.
Ein Teil
des Gemisches wird über Überströmkanäle direkt vor der
Drosselklappe in das Saugrohr abgegeben.
Der Rest
wird über die Gemisch-Regulierungsschraube abgemessen
und dann in das Saugrohr gesprüht.
Wenn alles klappt und das Gemisch richtig eingestellt
ist, tuckert Euer Motorrad jetzt brav vor sich hin.
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Teil-Last-Betrieb bis ca. 1/3 der Nenndrehzahl
Wird die
Drosselklappe geöffnet, saugt der Unterdruck
(gestrichelter hellblauer Pfeil) den Schieber leicht
nach oben und Umgebungsluft strömt unter die Membran
(gestrichelter dunkelblauer Pfeil).
Inzwischen wird eine abgemessene Menge Benzin über die
Hauptdüse angesaugt.
Gleichzeitig strömt Luft (blau) durch die Haupt-Luftdüse
(kleiner blauer Pfeil) in die Nadeldüse und wird dort
mit dem Benzin vermischt.
Das
Gemisch strömt durch den Spalt zwischen Nadeldüse und
der am Kolben hängenden Düsennadel.
Dort
verwirbelt es nochmals mit dem angesaugten
Hauptluftstrom (dicker blauer Pfeil).
An der Drosselklappe vorbei gelangt das Gemisch in den
Verbrennungsraum und der Motor dreht hoch. |
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Voll-Last-Betrieb
Eigentlich ist alles wie im Teil-Lastbetrieb, aber die
Drosselklappe wird weiter geöffnet und der
Kolbenschieber gibt einen größeren Querschnitt frei.
Dadurch wird der Hauptluftstrom größer (zwei blaue
Pfeile).
Damit der
Motor nicht verhungert, benötigt er jetzt dringend mehr
Gemisch.
Dazu ist
die Düsennadel konisch gefertigt, und gibt umso mehr von
dem emulgierten Kraftstoff frei, je weiter der
Kolbenschieber angehoben wird.
Die Nadel
kann man übrigens in 3 - 4 Höhen aufhängen, um das
Gemisch den Betriebsbedingungen anzupassen.
Die Volllast wird also durch die Hauptdüse und die
Luftdüse (ganz links) bestimmt. Paßt das Zusammenspiel
der vielen Schieber, Düsen und Nadeln perfekt, könnt Ihr
die Pferdchen jetzt richtig laufen lassen .... |
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Schwimmer-System
Damit
stetig und kontrolliert Kraftstoff in die
Schwimmerkammer nachfließen kann, betätigt ein Schwimmer
(rot) ein Nadelventil.
Sinkt der
Kraftstoffstand durch Entnahme ab, sinkt der Schwimmer
entsprechend ab und gibt das Nadelventil frei.
Jetzt
kann Benzin von der Zuleitung (gelber gestrichelter
Pfeil) in die Schwimmerkammer fließen.
Ist
genügend Kraftstoff in der Schwimmerkammer, drückt der
Schwimmer gegen das Nadelventil, schließt es und
verhindert den weiteren Zufluß - bis zum nächsten
Zyklus.
Im
Nadelventilkörper ist noch ein Fein-Filter eingebaut,
der verhindert, dass Schmutz in die Schwimmerkammer
gelangt.
Der gute alte Schwimmer wird meist viel zu wenig
beachtet, denn ein korrekter Schwimmerstand - und zwar
bei allen Vergasern - wirkt sich auf die gesamte
Einstellung aus. |
und hier das Ganze zum
Download
als pdf-Datei bereit gestellt.
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