Speicherplatten
Für die einwandfreie Funktion des
Bikes muß die Bordbatterie immer genügend Strom abgeben können.
Die Batterie, das
unbekannte Wesen. Sie verrichtet jahrelang vollkommen unauffällig
ihren Dienst, doch streikt sie mitunter, wenn das Thermometer um nur
wenige Grade fällt. Lange Zeit dreht sie den Anlasser kraft- und
vertrauensvoll, verliert dann aber urplötzlich an Leistung - und
wenn der Startermotor röchelt, zu langsam dreht oder das Relais nur
noch hilflos klackert, geht nix mehr.
Einblicke: Schnittzeichnung einer Starterbatterie
Also,
was ist eigentlich eine Batterie? Als ein Speicher elektrischer
Energie besteht eine Batterie aus mehreren aneinander gereihten
galvanischen Zellen. Sobald ein elektrischer Verbraucher
angeschlossen wird, wandelt sich die in ihnen gespeicherte chemische
Energie in elektrische Energie um. Ähnlich wie ein Ottomotor, der
Benzin und Sauerstoff in mechanische Energie umwandeln kann,
benötigt auch die Batterie zwei Stoffe, die über sogenannte
Elektrolyten miteinander leitfähig in Verbindung stehen, um
elektrische Energie zu erzeugen. Die eine Elektrode besteht aus
einem Metall und baut innerhalb des Elektrolyten ein negatives
Potenzial auf. Die zweite Elektrode ist eine elektronenleitende und
sauerstoffreiche Verbindung wie zum Beispiel Braunstein, Silberoxid
oder Nickelhydroxid. Sie bildet den positiven Pol der Zelle. Wird
diese Zelle nun über ihre Pole mit einem elektrischen Verbraucher
verbunden, liefert sie elektrische Energie und verbraucht die im
Inneren gespeicherte chemische Energie.
Wichtig für ein
langes Batterieleben: Tiefentladungen vermeiden!
Die Temperatur hat von allen Umgebungsbedingungen den größten
Einfluß auf das Lade- und Entladeverhalten von Batterien. Von allen
Umgebungsbedingungen hat die Temperatur den größten Einfluß auf das
Lade- und Entladeverhalten von Batterien. Der Grund: Die
elektrochemischen Reaktionen im Herzen jeder Batterie, im
Elektroden/Elektrolyt-System, sind temperaturabhängig. Bei fallender
Temperatur nimmt die Geschwindigkeit der Elektrodenreaktion ab.
Damit sinkt - bei konstanter Batteriespannung - der Strom und damit
die Batterieleistung. Bei steigender Temperatur liegen die
Verhältnisse umgekehrt.
Die Kapazität einer Batterie wird in Ampèrestunden (Ah) gemessen.
Sie besagt, wie hoch die Menge der Elektrizität innerhalb der
Batterie ist.
In unseren Motorrädern wird der Batterie über die Lichtmaschine
Ladung zugeführt, sobald der Motor läuft. Wird das Bike über eine
längere Zeit abgestellt, entlädt sich der Stromspeicher allmählich.
Diese so genannte Selbstentladung liegt je nach Batterietyp zwischen
10 und 25 Prozent im Monat. Verschlossene Batterien, also
Gelbatterien (im Volksmund fälschlicherweise auch Trockenbatterien
genannt) haben theoretisch einige Vorteile gegenüber klassischen
Blei-Säure-Batterien. Durch ihr geschlossenes System sind sie
absolut wartungsfrei, auch bei liegendem Einbau auslaufsicher, sind
weitgehend unempfindlich gegen Tiefentladung und weisen einen
deutlich höheren Startstrom auf. Nachteil: Sie benötigen spezielle,
elektronisch geregelte Ladegeräte.
Mit einer Blei-Zinn-Batterie
springt auch der Zwei - Liter - Stroker bei Minusgraden an
DREAM-MACHINES verglich fünf unterschiedliche Batterietypen mit dem
für die Harley-Davidson XL-, Dyna- und Softail-Modelle passenden
Einbau- und Kapazitätsmaß. Die verschiedenen Angebote differieren
nicht nur im Preis, sondern auch in der Qualität. Natürlich war es
uns nicht möglich, die von den Anbietern prognostizierte Lebensdauer
zu überprüfen. Normale Blei-Säure-Batterien haben ein „Leben“ von
etwa drei bis vier Jahren. Die deutlich teureren
Reinblei-Zinn-Batterien sollen bis doppelt so alt werden können.
Allerdings ließ sich recht klar ein anderes Verkaufsargument für die
teure Batterie-Variante feststellen, nämlich der viel höhere
Startstrom dieser Akkus (z.B. Hawker). Parkt man seine Harley nur
zwei Wochen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt unbenutzt im
Freien, merkt man konventionellen Blei-Säure-Batterien schon an, daß
sie den Anlasser nicht mehr mit vollem Strom versorgen können, um
den schweren Motor absolut sicher zu starten. Insbesondere mit
hochverdichteten- oder hubraumvergrößerten Triebwerken kämpft der
Startermotor dann schwer. Die teureren Reinblei-Zinn-Akkus verdauen
auch längere Standzeiten ohne Nachladen problemlos und schicken
genügend Saft an den Starter. Wichtig ist dabei auch, daß die
Zündanlage beim Startvorgang reichlich Strom für einen kräftigen
Funken erhält. Zusätzlicher Vorteil für wilde Custombikes ist, daß
die mit einem getränkten Vlies versehenen sogenannten
Rekombinationsbatterien auch liegend eingebaut werden können. Ein
Auslaufen ist selbst bei unkonventioneller Einbaulage unmöglich. Die
Entscheidung, ob man hin und wieder seine Batterie nachladen möchte
und nach vielleicht vier Jahren einen neuen Energiespender kaufen
muß, oder ob man lange Zeit seine Ruhe haben will, allerdings die
doppelte Rechnung für einen Reinblei-Zinn-Akku zu zahlen hat, muß
dann jeder für sich treffen.
Fehlersuche
Durch Spannungsmessung,
Prüfung der Säuredichte und auch durch optische Prüfung können auch
vom Laien viele Fehler an Blei-Säure-Batterien erkannt werden. Bei
geschlossenen Systemen (Blei-Gel) oder fest versiegelten
Rekombinationsbatterien (Reinblei-Zinn) sind diese Prüfungen nicht
möglich.
Säure verschmutzt:
•
Abschlammung durch viele Tiefentladungen, Batterie erneuern
• Vibrationsbeanspruchung, Batterie erneuern
• Überladung durch fehlerhaften Regler
Säuredichte in den
Zellen stark abweichend:
•
Kurzschluß, Batterie erneuern
• Undichtigkeit zwischen zwei Zellen, Batterie
erneuern
• Unterbrechung im Zellenverbinder, Batterie
erneuern
Gleichmäßig niedrige
Säuredichte nach der Ladung:
• Zu
lange Standzeit, sulfatiert, Batterie erneuern
Starker Wasserverbrauch:
•
Stark überladen durch defekten Regler
• hohe Temperaturen
Angeschmolzene Pole:
•
Batterie wurde kurzgeschlossen
Was geschieht beim
Laden?
Sobald der Motor läuft,
wird über die Lichtmaschine der Starterbatterie Ladung zugeführt.
Die Fol-ge: Aus dem bei der Entladung ge-bildeten Bleisulfat
entstehen wieder Blei, Bleidioxid und Schwefelsäure. Dadurch wird
die für die elektrische Energieabgabe notwendige chemische Energie
wieder bereitgestellt.
Vorgänge
beim Entladen und Laden
Wichtig hierbei ist die
optimale Reglerspannung von 14,2 V. Bei zu hoch eingestellter
Reglerspannung wird bei den herkömmlichen Blei-Säure-Batterien durch
Elektrolyse Wasser zersetzt. Dadurch sinkt mit der Zeit der
Elektrolytspiegel (Flüssigkeitsstand). Ist die Reglerspannung zu
niedrig eingestellt, wird die Batterie nicht richtig geladen, was
ebenfalls ihre Lebensdauer verkürzt.
Einbau einer neuen
Batterie
1. Zündung und alle
Stromverbraucher ausschalten
2. Bei Ausbau der alten
Batterie zu-erst den Minuspol abklemmen, dann den Pluspol. Beim
Einbau zuerst den Pluspol anschließen, dann erst den Minuspol
3. Entgasungsöffnung
(bei Blei-Säure-Batterien) von Schutzkappe befreien und
Entgasungsschlauch verlegen und an die Batterie anschließen
4. Alte Batterie ist
Sondermüll, bitte zum Bauhof oder zu dem Händler bringen, bei dem
die neue Batterie erworben wurde
Stillegung bei
längeren Standzeiten
1. Wenn möglich,
Batterie ausbauen und an einem trockenen und kühlen Ort lagern (0 -
10 Grad C), ansonsten mindestens das Minus-Kabel abklemmen
2. Batterie laden, dann
alle zwei Monate nachladen oder Erhaltungsladegerät anklemmen
3. Vor
Wiederinbetriebnahme vollständig laden und Pole säubern, Pole
eventuell mit Polfett einschmieren |