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Shimmy

 

 

 

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Vorderradgabel 1XJ
au weia - Murks ohne Ende

 

hi Leutz,

ich weiß zwar nicht, ob diese meine folgende Beschreibung zur Lösung des Shimmy mit beitragen kann, aber die Vermutung habe ich schon.

Also:

Am vergangen Samstag, 08/08/07, kommt FJ-Kollege Dirk mit seiner 1XJ (auf dem Hänger) zu mir in die Werkstatt.

Seine Aussage - Gabel dämpft eigentlich kaum noch, ist sehr steif / fest und ein Tauchrohr geht weiter raus als das Andere,

(beim Ausbau des Rades zwecks Reifenwechsel entdeckt),

des weiteren siffende Simmerringe.

(deswegen muß die Gabel eh auseinander.)

 

Also los.

Die Einstellstopfen (Nr. 13/52) mit "Werkzeug 1" oben raus und was sieht man?

Links schaut die Feder ca. 2 cm aus dem Standrohr raus, rechts dagegen ist sie noch (korrekterweise) ca. 1 cm drin. (siehe Bild 1)

(mein ungläubiges Gesicht hättet ihr sehen sollen.)

             

Außerdem sind beide Stäbe der Dämpfungsverstellung (Nr. 29/68) leicht gebogen.  (siehe Bild 2)

Also Federn gleich gezogen, Rad raus und Antidive ab, damit Öl raus und die Gabel ausgebaut.

Dann das linke "Bein" zuerst eingespannt und den selbstgebauten Gegenhalter "Werkzeug 2" eingeführt, um das Innenleben (Nr. 10/49) beim Lösen der Inbusschraube (Nr. 22/61) gegenhalten zu können.

Sch....  - da ist ja noch was drin in der Gabel - der Gegenhalter rastet nicht im Innenleben ein.

Gabel ausgespannt, auf den Kopf gestellt und was kommt zum Vorschein?

Eine ca. 4 cm lange Feder - ich fasse es nicht.

 

Das ist die Feder die auf das Innenleben (von mir auch Kartusche genannt) gehört!!!

Verd..... Sch... - wer hat da solchen Obermist gebaut?

Ich fasse es nicht - ob solchen Murkses könnte ich echt

 

Egal, weiter - also wieder Gabel am Tauchrohr (Befestigungslaschen der Bremssättel) im Schraubstock (mit Alu-Klemmschützern) eingespannt,

Gegenhalter rein, 10er Inbusschlüssel unten in die Schraube (Nr. 22/61) rein, Schraube rausgedreht

und

mit einem kräftigen Ruck am Standrohr das Ganze (Stand- u. Tauchrohr) auseinander gezogen.

(dabei löste sich der Simmerring in seine Bestandteile auf)

Von dem irren Gestank, ich könnte schon wieder , der der Gabel entströmte, will ich nicht weiter schreiben, nur soviel,

daß dieser Gestank auf ewig nicht gewechseltes Gabelöl schließen lässt.

Dann das Übliche - alles aufs Feinste gesäubert und in die Tauchrohre rein linsen.

Und wieder .... 

 

denn da waren ganz klare, halbrunde Absätze im Tauchrohr in der hinteren Hälfte (in Fahrtrichtung gesehen) zu erkennen, sprich, das Standrohr hatte sich mit seinem unteren Ende, bzw. mit dem Gleitelement (Nr. 83) ins Tauchrohr eingearbeitet.

Auch diese Gleitelemente hatten übrigens auch massive Laufspuren - über die Hälfte des "Teflon" war ab und Kupferfarbenes war zu sehen - musste ja sein.

Somit war klar, daß die Tauchrohre nicht mehr zu verwenden waren.

Die Standrohre waren leider auch nicht mehr zu verwenden, weil es massive Aufblühungen in der Oberfläche gab und diese würden jeden neuen Simmerring sofort wieder zum Siffen bringen.

Daß ich noch eine komplette 1XJ-Gabel im Regal liegen hatte, war reines Glück, ganz abgesehen von den härteren Federn, erkennbar an der größeren Dicke des Drahtes - 5,1 anstatt 4,8 mm im Original - die auch noch drin steckten.

(Mein Hinweis, daß jetzt eigentlich gleich am Besten auf die 3CW Gabel mit 17" Vorderrad gewechselt werden sollte, wurde abgewiesen – die Effe sollte weiterhin auf 16“ laufen, OK, seine Entscheidung.)

Der Rest ist schnell geschrieben.

Alles wieder zusammen gebaut, 10er Öl rein, die Dämpfungsstangen soweit nur irgend möglich wieder gerichtet und ab die Lutzi.

Resultat - wesentlich feineres Fahrverhalten und uns Dirk zufrieden.

 

Ich aber jetzt, wo ich dies schreibe, doch noch nicht, denn ich habe den Verdacht, daß ich die Stangen nicht wirklich ganz gerade bekommen habe,
denn das Losbrechmoment ist noch nicht so wirklich „fluffig“, wie ich es von meiner Effe (3CV/CW) her kenne.

Ich denke, daß da noch kleine Ungereimtheiten den Weg des Tauchrohres nach unten (Ausfedern) etwas hemmen, will sagen die im Profil halbmondförmigen Stangen „klemmen“ noch etwas in den Bohrungen des „Innenlebens“.

Da werden wir noch mal ran müssen.

Was dabei dann heraus kommt, gebe ich dann hier zu Lesen / zum Besten.

 

Eines noch - Wechselt spätestens alle 2-3 Jahre das Gabelöl, sonst habt Ihr irgendwann auch genau den gleichen Ärger wie uns Dirk.

Ich habe mir die beiden Tauchrohre in der Werkstatt an die Wand gehängt, um jedem das Resultat zeigen zu können, wenn man eben nicht regelmäßig das Gabelöl wechselt.

 

Hier nun die Bilder zu den Nummern und Hinweisen auf Werkzeug

(drauf klicken und sie erscheinen groß in einem neuen Fenster)

 

Microfiche Gabel
der FJ 1200, Typ 1XJ / 1 TX
(nahezu baugleich zur FJ 1100, Typ 47 E / 36 Y)

 

 

Werkzeug 1
zum Lösen und Ausdrehen des Stopfens oben in der Gabel

 

Werkzeug 2
zum  
Gegenhalten!   des Innenlebens in der Gabel
beim  
Lösen!  der   Inbusschraube
eine Seite SW 19 die andere SW 27
die SW 27 - Seite kommt in die Gabel hinein in das "Innenleben"

 

 

Bitte auf gar keinen Fall das Werkzeug selbst drehen,

sondern nur die Inbusschraube unten herausdrehen - dabei das Werkzeug ruhig halten.

Ansonsten dreht Ihr eine Nut kaputt am Ende des Innenteils!!

 

 

 

Bild 1

die Gabelfedern schauten unterschiedlich hoch aus dem Standrohr heraus
(auf´s Bild klicken zur größeren Darstellung)

 

Bild 2

die beiden Einstellstangen und wie krumm sie waren

das passiert, wenn man sie nicht korrekt unten im Innenleben einfädelt

und die Stopfen oben dann mit Brachialgewalt ins Standrohr eindreht.

Der Stopfen muß fluffig bis auf die Feder rein rutschen,

ansonsten hat man das falsche Loch im Innenleben getroffen!

(auf´s Bild klicken zur größeren Darstellung)

 

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