|
Stand : 17/06/2020
Hi Leutz,
hier mal ein paar Bilder eines augenscheinlich vollkommen verdreckten vorderen Bremssattels einer Hayabusa aus Bj. ´99.
SOOOO brutal dreckig habe ich noch keinen in Händen gehabt - das hier ist wohl kaum noch zu toppen.
Darüber hinaus fehlten schlicht zwei Staubdichtungen ! Ich nehme an, sie hatten sich herausgedrückt und sind dann irgendwann weg geflogen.
So auch noch nie gesehen.
Mein Kommentar dazu? KEIN Wunder, wenn sich der Besitzer dieser Haya über eine sog. rel. miese Bremsleistung wundert oder evtl. sogar beschwert. Wobei in diesem speziellen Fall der Besitzer über nur geringe Erfahrungen mit den Haya-Bremsen hatte und die Bremswirkung für normal hielt.
Bei derart viel Dreck ist es kein Wunder, daß eine solche Bremse ziemlich kurz davor ist, ihre Bestimmung schlicht aufzugeben bzw. auf gar keinen Fall mehr fein dosierbar sein , sondern einzig und allein "digital" arbeiten wird.
Will sagen: Zieht man diese Bremse, passiert erst rel. wenig bis gar nichts, um dann aber auf einmal ziemlich nahe einer Vollbremsung zu wirken. feine Dosierbarkeit geht definitiv anders !
Aber wie bekam ich es hier, wie sonst auch immer, wieder mal zu hören? ich zitiere : "Was willst du denn, die bremst doch gut."
Es ist der schiere Hohn "in
Tüten".
Besitzer eines solchen
Bremssattels
nenne ICH (schlicht)
Denn, sehen die Bremssättel / Kolben so aus, wie oben, sollte die Tiefenreinigung das absolut NÄCHSTE sein, was jemand seiner Maschine (Bremse) angedeihen lässt. Jeder weitere gefahrener Kilometer kann im schlimmsten Fall tödlich enden.
Und dabei ist es dann vollkommen egal, um welches Moped es geht !
__________________________________________________________
Noch eines aus meiner ureigenen Erfahrung mit der Tociko 6-Kolben-Bremsanlage der Gen1 (´99-´07) : Diese Bremssättel sind definitiv zwingend ca. alle 30-35.000 km zu zerlegen und tiefen zu reinigen. Dabei ist es vollkommen egal von welchem Motorrad die Bremssättel stammen, denn Suzuki oder Kawasaki haben serienmäßig 100% exakt die Gleichen montiert. Mal dunkel Grau , mal in gold gefärbt - alleine die Farbe ist der Unterschied.
__________________________________________________________
Etwas zur Bremspumpe : Sie trifft in aller Regel keine Schuld an blockierenden Bremsen. Das Einzige, was hier auch alle 35.000 km, am besten beim Wechsel der Flüssigkeit alle 2 Jahre, überprüft werden sollte, ist die Entlastungsbohrung im Ausgleichsbehälter, versteckt unter der silbernen Kappe. (Sie muß dazu zur Seite und danach wieder zurückgebogen werden - sonst entsteht beim Ziehen des Hebels eine Art Fontäne im Reservoir, die dann außen herum Verschmutzungen verursacht - der DOT spritzt heraus und verschmutzt den Kunststoff) Diese Bohrung muss absolut frei sein, denn wenn sie verstopft ist, kann die Bremsflüssigkeit beim Loslassen des Bremshebels nicht mehr in den Behälter zurückfließen und der Druck im System bleibt erhalten. Ergebnis - die Bremse wird im Hebel "hart" und neigt dann zum Blockieren (sehr ähnlich wie im obigen Beispiel).
Fotos nach dem "Tiefen Reinigen"
|