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Motorrad & Anhänger
mein Leitfaden wie das Alles am Besten verzurrt wird

 

 

Alle Welt fragt immer wieder nach, wie man denn am besten und schonend ein Motorrad für den Transport verzurrt.

Da ich mittlerweile schon reichlich um die 30.000 km Erfahrungen sammeln konnte, schreibe ich mal meine Erfahrungen hier auf.

 

 

Es gibt zwei (drei) Möglichkeiten, um ein Motorrad zu transportieren :

A.1        Kastenanhänger mit Wänden ca. 40 cm hoch (evtl. + Spriegel & Plane)
Ladefläche meißtens so mit B ~ 1,30 m , L ~ 2,0 – 2,3 m

A.2        Transporter

B.          Motorradanhänger (mit Gitterkonstruktion oder mit Boden) mit zwei oder drei Schienen, L ~ 2,3 – 2,4 m, und Vorderrad-Aufnahme (Bügel)

 

Beim Kastenanhänger (& Transporter) braucht man auf jeden Fall eine (klappbare) extra Auffahrschiene, um die Mopete ein / auf - und abladen zu können.

Beim Motorradanhänger ist oftmals eine U-Schiene als Auffahrschiene schon mit an Board.

 

Der Kastenanhänger (Transporter) braucht vorne & hinten bzw. rechts & links  ZWINGEND im Boden fest und massiv verankerte Zurr-Ösen. (In Summe also 4 Stück.)

Der Motorradanhänger hat diese Zurr-Ösen, oder anders geartete Festmacherpunkte, schon „verbaut“.

 

Jetzt zum Verzurren an sich.

-           Die besten Punkte am Motorrad – VORNE - sind an der unteren Gabelbrücke zwischen Gabel und Lenkkopf – hier hindurch sollten die Gurte (oder Schlaufen) gehen bzw. jeweils oberhalb der unteren Gabelbrücke um die Gabelbeine herum.

-           Es gibt auch Systeme, die am Lenker angebracht werden.
Aber Achtung –
NICHT bei Alu – Lenkern anzuwenden, denn die sind dafür nicht geeignet, weil das Material den auftretenden Kräften nicht Stand hält und der Lenker brechen kann!

-           Die Gabel wird grundsätzlich auf ca. 50% ihres Federweges mit den Spanngurten zusammengezogen. Mehr bringt die Gabel - Simmerringe in Gefahr, weniger lässt die Fuhre ziemlich wackelig werden.

-           Das Heck wird nur und alleine gegen seitliches „Wandern“ gesichert. (X) Dazu wird am Besten alleine das Hinterrad verzurrt.

-           Das Gewicht an der Hängevorrichtung soll, abhängig von PKW und Haken, nach Möglichkeit zwischen 50-75 kg betragen.

Denn :

A.     ist das Gewicht zu gering, oder sogar "negativ" (man muß den Hänger vorne runter drücken) wird das PKW-Heck hochgezogen (Gefahr durchdrehender Hi.-Reifen)

B.     ist das Gewicht zu hoch, wird das PKW-Heck heftig herunter gedrückt und die Lenkung verschlechtert sich bis zu Null Grip vorne.

In beiden Fällen - A. & B. - wird die Fahrstabilität des Gespannes massiv verschlechtert und das kann bis zur Unfahrbarkeit führen.

 

Tip dazu? Ganz banal.

Personenwaage unters Stützrad und Gewicht ablesen.

Ist es zu gering, das Motorrad weiter nach vorne stellen, zu viel Gewicht, Motorrad nach hinten.

Was auch sehr hilft, ist die Beachtung der Belastung am PKW, denn je nach Fehl-Belastung kommt er hinten aus den Federn oder sackt dort ab. Optimal ist ein Verbleiben in der waagerechten Position (unbeladen).

 

 

A.  Kastenanhänger (Transporter) :

Zwei Grundvarianten.

I      nur mit Zurr-Ösen im Boden und ohne Vorderradwippe :

Das Motorrad mit dem Vorderrad mittig und gerade gegen die Ladebordwand rollen, Lenker dabei GERADE und das Motorrad auf dem Seitenständer abstellen

Den ersten Gurt links um die Gabelbrücke rum, durch die Zurröse führen und den Gurt nur ganz leicht spannen.

Den zweiten Gurt rechts auch um die Gabelbrücke rum und durch die Zurröse führen.

Jetzt die Mopete senkrecht drücken (2. Mann?) und Gurt spannen.

Damit steht das Moped schon mal senkrecht.

Jetzt beide Gurte weiter spannen, bis die Gabel gut 50% (bis max. 60%) ihres Federweges eingefedert ist und das Motorrad schön senkrecht steht.

Im Anschluß nun das Heck so sichern, dass es nicht seitlich „wandern“ kann. (X)   

Dies geschieht am Besten und vollkommen gefahrlos über zwei weitere Gurte die ALLEINE das Hinterrad (oder Re & Li die Schwinge) „greifen“ und durch die Zurrösen geführt werden. (XX)   

Damit steht das Motorrad so ziemlich bombenfest und es gehen keinerlei Schläge / Stöße ins Fahrwerk – der Seitenständer steht ja frei (kann jetzt eingeklappt werden) und der Hauptständer ist eh nicht in Funktion.

Außerdem wird so hinten vermieden, dass sich das Motorrad bewegt / schräg stellt oder beim Bremsen den Hintern anhebt.

 

II     mit Vorderradwippe und mit Zurr-Ösen im Boden :

Die Vorderradwippe mittig und gerade gegen die Ladebordwand schieben, Motorrad (ohne Seitenständer raus) in die Wippe rollen und es steht so erst einmal ganz gut.

Das jetzt folgende Verzurren geschieht 1:1 wie oben schon beschrieben – vorne wie hinten (XX).

 

 

B.  Motorradanhänger :

Hier erklärt sich das Ganze fast von Selbst.

Das Motorrad GERADE mit dem Vorderrad in die normalerweise vorhandene Führung (Bügel) schieben und sicherheitshalber durch eine 2. Person halten lassen und mit Gurten 1:1 wie oben beschrieben über die unteren Gabelbrücke am Hänger verzurren und auch zu 50% (bis 60%) in die Federung vorne ziehen.

Ist keine 2. Person anwesend, kann es helfen, das Motorrad auf dem Seitenständer abzustellen, bis es der 2. Gurt in die Senkrechte zieht.

Hinten auch 1:1 wie oben beschrieben verzurren. (X) & (XX)

 

 

Vorderrad-Wippe

Die beste Art ein Motorrad vorne zu "packen", damit es zumindest nicht mehr umfallen kann und man es ganz leicht alleine verzurren kann.

Hier im Sommer 2019 meine Haya auf meinem Anhänger :

-  vorne in der Wippe und mit 2 Gurten jeweils Li & Re abgespannt (und)

-  hinten mit einem einfachen Ratschengurt gegen ein seitliches Verrutschen gesichert

(1 Klick aufs Bild und es wird groß)

 

Und damit mir die "Wippe" weder beim Beladen noch während der Fahrt nicht (nach vorne) weg rutschen kann, ist vorne noch dieser "Stopper" an der Wippe angeschraubt und in der Schiene eingesetzt.

 

 

und dann in der Airline Schiene unverrückbar eingeklinkt.

Netter Weise hat diese Wippe (von Polo) bereits ab Werk eine angeschweißte Lasche mit einem 8er Loch drin.

 

(X)   Beim Verzurren hinten sind grundsätzlich alle „abstehenden“ Teile wie Heckrahmen, Kofferhalter, Sozius-Rasten (und -halter) etc. absolut TABU.

 

Sie sind ALLE nicht dafür ausgelegt, die immensen Stöße auszuhalten, die kommen, wenn der Hänger bei 80/100 km/h über eine Bodenwelle oder durch ein Schlagloch rumpelt.

 

Es gibt genügend Erfahrung in Form von krummen Heckrahmen, Gepäckträgern oder sogar gebrochenen Fußrastenhalterungen ! (siehe BMW-Foto unten)

Vergleichbares gilt auch für den Hauptständer – auch er ist TABU – der Rahmen / das Fahrwerk dankt es einem.

Die Hinterradfederung soll IMMER noch arbeiten und somit Stöße aufnehmen können !

 

 

Was ich (beispielhaft) im Gebrauch habe

 

Schlaufen für die Gabelbrücke
rd. 1.000 kg, 40mm breit

Zurrgurt m. autom. Aufroller
25mm breit 300 daN

 

Zurr-Ösen für die Airline - Schienen

 

 

1,0 kg     rd. 1,0 daN

 

 

 

(XX)   Bei hohl gebauten Rad - Steckachsen hinten kann man auch eine Gewindestange (eine M8er oder max. M10er mit Güte 8.8 genügt vollkommen) durch stecken und Re. wie Li. eine Ringmutter bis an die Mutter / den Steckachsenkopf heran locker anschrauben und hier dann den Gurt durchführen / einhängen und anziehen.

Weil der Gurt quasi die Ringmutter gegen Abdrehen sichert, braucht es bei beiden Ringmuttern  absolut null Kraft , geschweige denn eine, wie auch immer geartete, Konterung.

 

Wer nun Angst vor Rost hat,
kann die Gewindestange und die Ringmutter in V2A-70 nehmen – hält auch locker !

 

 

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Negativbeispiel gefällig ?

Motorradtransport BMW GS - an Fußrasten hi verzurrt - Bruch am (Heck-)Rahmen

DER Rahmen ist erst einmal Schrott , außer man findet einen, der die Genehmigung nachweisen kann, einen Rahmen schweißen zu dürfen !

 

das Ganze gibt´s
als pdf zum
Download