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FJ

 

 

 

Hayabusa

 

 

Erfahrung beim Schrauben
eine teil-philosophische Betrachtung

 

 

Hi Leutz,

 

 

diesen Post  die Tage in einem Forum gefunden

 

 Also als interessierter junger Motorradfahrer, der nicht gerade eine Ausbildung zum Zweirad-Mechaniker macht, am besten die Finger von allem lassen was nicht unter die Rubrik "Kette fetten", "Lack polieren" oder Gott bewahre - einen Ölwechsel! - fällt?

Und das lieber den Profis und "alten Schraubern" überlassen, es sei denn man hat schon eine mit Profi-Werkzeug ausgestattete Werkstatt Zuhause

 

Hab ich das richtig verstanden?

 

Ich weiß, is sehr überspitzt dargestellt, aber ich finde das sehr frustrierend, dass man als junger Typ, der gerne mehr über sein Motorrad, die Technik und das schrauben als Hobby lernen will,

Immer sehr schnell ein "lass lieber die Finger davon"/"Überlass das den Profis mit Erfahrung" zu hören bekommt.

 

Sry, gehört eigentlich nicht in diesen Threat und ist auch nicht als persönlicher Angriff gegen dich gemeint. Is nur was, dass ich schon sehr oft zu hören bekommen habe.

 

und mir kamen die dann folgenden Zeilen in den Sinn.

 

moin,

 

ja sorry - deine Interpretation meines Post weist in die richtige Richtung und ich verstehe sehr gut den Frust da aufkommt.

 

Jedoch - wer den 3. vor dem 1. Schritt machen will, fällt zwingend uffe Neese - ist einfach so.

 

Aus eigener, nun gut 45 jähriger, Erfahrung im privat schrauben kann ich jedem Anfänger nur raten sich einen geübten Schrauber zu suchen und ihm beim Schrauben dauerhaft über die Schulter zu schauen, ihm dabei nen Loch innen Bauch zu fragen und hinterher zu kriechen.

 

So oder so ähnlich läuft ne Lehre (zum 2-Rad-Schrauber, oder so) ja ab und das nicht ohne Grund.

 

Denn es kann wirklich so sehr viel schief gehen, daß es zum Horrorscenario kommen kann, sprich Unfall und Verlust des Lebens - je nachdem was man wo "geschraubt" hat.

 

Was glaubst du, wie viele Gewinde mir z.B. anfänglich kaputt gingen, bis ich endlich den im Einstellbereich RICHTIG passenden Drehmo mein eigen nennen konnte und diesen auch KORREKT zu benutzen gelernt hatte

und, Achtung, dann auch das beste Gewinde-Reparatur-Werkzeug hatte.

 

Meine "Lehre" begann vor 45 jahren zu Hause in mutters Garage mit dem Ziehen des Kerzensteckers und Rausschrauben der Kerze, weil das Mofa nicht mehr anspringen wollte und nen etwas mehr wissender Kumpel mir den Rat gab.

 

Ist wie das Laufen lernen - erst fällt man immer wieder um, sobald man die helfende Hand los lässt, dann kommt der erste Schritt, man fällt wieder um (heult evtl. wieder), dann klappt der 1. u. 2. Schritt usw.

 

Bis man aber rennen kann wie nen Oympiasieger, brauchts dann noch jede menge jahrelange Übung und Training.

 

Und genauso gehts einem mit der Schrauberei.

Wer denkt aus dem "Kalten" z.b. gleich ne Gabel "insten" zu können, denkt, dass der 1. Schritt beim Laufen Lernen auch gleich in einem 100 meter Lauf enden sollen müsste - aber .....

 

Noch nen Beispiel für wachsendes Gefühl - zieh mal ne schraube an einer Verkleidung zu fest an - dann machts knack und du hast nen Riß / ziehste zu schwach an verlierst du wahrsch. die Schraube

und das Perverse spez. in diesem Zus.-hang ist oftmals die fehlende Nm-Angabe im WHB (Werkstatt-Hand-Buch, spez. zum Motorrad passend)

 

!!! Bucheli, etc. ist Murks - kann höchstens als Zeitvertreib uffe Keramik dienen, sitzt der Kupferstift denn mal zu fest oder so.

 

Dabei nochwas

auch schraube der Verkleidung die in einen angegossenen Kunststoff-Halter eingedreht ist / wird.

 

Szenario:

Man schraubt Eine raus (ihr Gewinde sieht aus wie ne Holzschraube) und will sie nachher wieder reindrehen.

WEHE dir, du merkst dabei nicht, wie sie eben nicht leicht in das bereits beim allerersten Mal (im Werk) vorgeformte Innengewinde reingeht, sondern nach der 1. Umdrehung auf einmal schwer zu drehen ist.

Dann läufst du massiv Gefahr, dass dir der Halter reißt oder sogar teilweise weg platzt - egal wie - dann ist massiv Trauer angesagt!

Richtig wäre, daß sie sich bis zum Anliegen des Kopfes rel. leicht eindrehen lässt und erst auf dem letzten "Müh" dann fest wird und hält (und bleibt).

 

Soviel zum Thema Lernen / Übung / Zuschauen

 

Die zahl der möglichen Beispiele für Gefahren beim Schrauben ist nahezu unendlich - ich alleine könnte aus eigener Erfahrung heraus bestimmt nen dutzend A4 Seiten eng beschreiben.

 

Ach ja nochwas - wer dann in höherem Alter meint, nix mehr lernen zu können, irrt.

Nicht ohne Grund schaue ich mir z.B. wirklich jedes Video von Jan Stecher an - zwar nicht mehr all zu oft, aber doch hin und wieder zeigt er was, wo ich stutze und mir seine Vorgehensweise dann direkt oder leicht abgewandelt zu Eigen mache.

 

Mein blick geht "übern Tellerrand" bis zum Horizont und darüber hinaus. ;-)

 

 

PS: Ich habe so langsam das Gefühl, daß ich doch noch nen Youtuber mit eigenem Kanal werden muß, um mittels dutzenden von klein(st)en Videos auf die einzelnen Kleinst-Gefahren hin zu weisen, die bei Nicht-Beachtung dann zu heftigen Folgekosten ausarten können.

 

langes hmmmmmmmmmmmmmm

 

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