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Hayabusa

 

 

FJ

 

 

 

 

Ventilspiel prüfen
Warum ?

 

geschrieben im September 2021

Hi Leutz,

 

hier meine Antwort - es ist wirklich krass, was sich so alles ergeben kann.

 

Aber der Reihe nach.

 

Ins Haus kam eine FJ 1200 3CW aus 1988-90

Aufgabe war sie wieder in gescheiten Zustand zu bringen.

Unter anderem war auch die Kontrolle des Ventilspiels angezeigt.

Ergo, wie eigentlich immer vor jeglicher weiterer Arbeit am Motor, der Kompressionstest aller Zylinder von links nach rechts / 1 - 4 (in Fahrtrichtung) bei Raumtemperatur.

Resultat?

War echt erschreckend : 8,5 / 11,5 / 13,0 / 11,5 bar

Riesen Schreck bekommen - ich dachte schon der Motor wäre "Fratze".

 

OK, eine Rauchen und dann erst einmal alle Ventilspiele messen und dann weiter sehen.

Ach du lieber Herr aller Mopeten 

 

Also Ventilspiel bei Zyl. 1 , 2  und 4 - Einlaß  - und Zyl. 4 - Auslaß  - korrigiert und
danach die Kompression erneut gemessen.

Ergebnis ?

Hurra - schick - sehr beruhigend : 12,5 / 11,5 / 13,0 / 11,5 bar

 

  

&

 

 

Was dabei auffällt :

Bei Zylinder 1 war das Spiel mit 5/100 mm an beiden Einlaß-Ventilen super gering und der Kompressionsdruck mit 8,5 bar mehr als bescheiden.
Also , mangelnder passender Shims , nen "Müh" über Max eingestellt, also 17 bzw. 18/100.
Kompressionsdruck dann mit 11,5 bar ==> schön.
 

Jedoch

Bei Zylinder 4 war das Spiel mit 12 bzw. 10/100 mm an beiden Einlaß-Ventilen auch schon unter knapp an / unter dem Mindestmaß , aber der Kompressionsdruck mit 11,5 bar noch wirklich gut.
Ok ;-) - ich habe beide (auch) auf max. resp. , wieder wegen mangelnder passender Shims, nen "Müh" drüber eingestellt, also 17 bzw. 18/100 .

Und bei Zylinder Einlaß-Ventil 2.1 & 2.2 habe ich dann auch noch nachjustiert - wenn schon denn schon , gelle?

 

Das Nachjustieren an Auslaß-Ventil 4.1 erfolgte schlicht um beide Ventile wieder auf ein möglich  gleiches Öffnungsmaß zu bringen - gelungen.

 

Das enge Justieren der Ventilspiele, wie in der pdf zu sehen, auf nahezu gleiche Maße je Zylinder dient einzig dazu, die Strömung des Frisch- / Abgases je Zylinder ein wenig zu verbessern , was dann der allgemeinen Leistungsentfaltung auf keinen Fall abträglich sein dürfte.

 

Resumee des Ganzen :

Speziell bei Einlaß 1.1 & 1.2 war das Ventilspiel schon beim Kompr. messen so gering, daß ein Teil der kompr. Luft wieder entweichen konnte - der Druck fiel sehr niedrig aus - auch im Vergleich zu den anderen Zylindern .

Daraus lässt sich ableiten, daß dieser Druckverlust / dieses NICHT korrekte Schließen der beiden Ventile im Betrieb auf Dauer zu einem Abbrennen der Ventilteller und damit nachhaltigen Beschädigen des Zyl.-Kopfes führen wird.

Hinweis :

Noch viel viel schneller geschieht diese Beschädigung am Auslaß-Ventil, sind hier doch die Temperaturen und Strömungsgeschwindigkeiten um einiges höher, was damit den Schweißbrenner-Effekt sehr verstärkt und ein Ventilteller nach nur wenigen 100 / 1.000 km verbrannt und damit Schrott ist.
Folge :

 

Die Kontrolle und das evtl. Einstellen des Ventilspiels ist essentiell wichtig,

damit der Motor lange hält !

 

Und noch etwas.

ICH stelle das Spiel immer auf das max. - Maß lt. WHB und ich achte streng darauf , daß die Ventile je Zylinder auf nahezu dem gleichen Öffnungsmaß (plus/minus 1-2/100) eingestellt sind .

Messen nur bei kalten Motor heißt der Motor hat ~ Raumtemperatur von ~ 20-25°C

ICH messe die Shims immer mit der immer gleichen Bügelmeßschraube , um mögliche Fehler in deren Anzeige bei jeder Messung wieder und damit gleich zu haben.

Und JA, ich nehme sie auch zum Händler mit, um dort die Shims dann auch, mit dem identischen Fehler, auf den 1/100 genau zu messen.

 

Aber bitte mit viel Verstand und Umsicht da ran gehen.

Und wer es nicht kann, geht zu einem, der es kann.