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Tips&Tricks
FJ

 

 

Busa-
Benzin

Weichlöten von Blechen
(z.B. Tank)

 

Quelle : https://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0404/040412.php

 

Beim Löten werden metallische Bauteile mithilfe eines aufgeschmolzenen Metalls verbunden.

Das metallische Material der Bauteile selbst bleibt im festen Zustand, lediglich das Lot wird geschmolzen.

Nach dem Erkalten des Lotes ist an den Metalloberflächen eine stoffschlüssige Verbindung entstanden.

In Abhängigkeit der Löttemperatur wird Weichlöten (<450°C) und Hartlöten (>450°C) unterschieden.

Zwischen den zu verbindenden Teilen ist an der Lötnaht ein Spalt geringer Breite erforderlich, in den das flüssige Lot durch Kapillareffekt gezogen wird.

Der Kapillareffekt ist nur nutzbar, wenn die Spaltbreite in einem bestimmten Bereich <0,2 mm liegt.

Aus diesem Grunde müssen die zu verlötenden Bleche an der Naht möglichst eng aufeinander liegen.

 

Lötwerkzeuge

 

1. Propangasflasche
2. Lötpistole
3. Lötkolben (Kupfer)
4. Flussmittel
5. Salmiakstein
6. Weichlot (Zinn - Blei)
7. Flussmittelpinsel
8. Reinigungslappen

 

 

Weichlot

Bei der Auswahl des Lotes ist folgendes zu berücksichtigen:

  • Schmelzpunkt des Werkstoffes,

  • Festigkeit des Lotes,

  • Anwendungsfall.

Das Weichlot besteht aus einer Zinn-Blei-Legierung und muss einen niedrigeren Schmelzpunkt als der zu verlötende Werkstoff des Werkstückes besitzen.

Die Kennzeichnung erfolgt durch Angabe des Zinngehaltes in %.

Entweder wird diese Kennzeichnung mit eingegossen oder eingeprägt.

L-Sn 40 Pb bedeutet, daß der Zinngehalt 40% und der Bleigehalt 60% beträgt.

Diese Legierung hat eine Schmelztemperatur von ca. 220-240°C und wird üblicherweise zum Löten von Blechnähten aus Zink oder Kupfer verwendet.

Für lebensmittel berührende Bauteile sind Lote verboten, die giftige Schwermetalle wie z.B. Blei enthalten.

Hier sind möglichst Reinzinn-Lote zu verwenden.

Besondere Lotlegierungen haben Schmelzpunkte, die unter 150°C liegen.

 

Flussmittel

Diese beseitigen Oberflächenfilme bzw. Oxidschichten und verhindern deren Neubildung beim Lötvorgang.

Ebenso unterstützen sie das Fließverhalten des geschmolzenen Lotes.

Die Wahl des Flussmittels ist von den zu verlötenden Materialien und dem Schmelzpunkt des Lotes abhängig.

Es wird mit der Kennzeichnung F-SW ... ( Flussmittel für Schwermetalle Weichlöten) und weiteren Kennnummern gekennzeichnet.

Aggressive Flussmittel, wie Salzsäure, die bis in die 70er-Jahre Verwendung fanden, sind längst nicht mehr zeitgemäß.

Neben gesundheitlichen Gefahren sind die Langzeitfolgen an der Lötnaht durch Korrosionserscheinungen geprägt.

 

Vorgehensweise

Werkstoff von Verschmutzungen reinigen.
Abschaben, abschmirgeln, feilen.
Die Oberfläche muss metallisch blank und fettfrei sein.

Lötkolben auf Arbeitstemperatur bringen und verzinnen.
Flamme um das Kupferstück einstellen.
Ist die Arbeitstemperatur erreicht, fließt das Lot gut.

Flussmittel auf Heftstellen auftragen.
Pinsel in Flussmittel tauchen und am Behälterrand abstreifen.
Bleche müssen mind. 10 mm überlappen.

Bleche oben, in der Mitte und unten heften.
Die Naht gut andrücken und Lotpunkte aufschmelzen.
Die Heftstellen sollten max. 200 mm auseinander liegen.
Material an der Lötnaht auf die Arbeitstemperatur des Lotes (ca. 10% höher als Schmelzpunkt des Lotes) bringen.

Vom Nahtanfang Kupferkolben langsam und gleichmäßig unter Zugabe von Lot über die Naht ziehen.
Das Kupferstück hierbei auf die Naht drücken, damit die Naht gut anliegt (Kapillarwirkung).

Die Naht möglichst ohne Unterbrechung durchlöten.
Lot nachführen und einschmelzen.
Die Verweilzeit des Kolbens ist vom Material und der Wärmeleitfähigkeit der Unterlage abhängig.
Eventuell die Energiezufuhr (Gasventil) erhöhen und die Luftöffnungen am Griffstück der Lötpistole weiter öffnen.

Lötnaht abkühlen lassen.
Kolben von der Naht nehmen, aber diese weiter andrücken, bis das Lot erstarrt ist.
Lötnähte niemals mit Wasser oder nassem Lappen abschrecken.
Es entstehen sonst feine Haarrisse.
Flussmittelreste entfernen. Flussmittel mit Lappen und lauwarmem Wasser abreiben.
Etwas Seife oder Spülmittel wirkt neutralisierend.
Lötnaht trocken reiben!

Nach dem Löten sollte der Kupferkolben gereinigt werden. Mit einer Stahlbürste den noch warmen Kupferkolben abbürsten.

 Achtung:
Stets vom Körper weg und nicht in Richtung von Personen bürsten.

 

Gefahren beim Löten

Beim Löten ist besonders auf die Sicherheit beim Umgang mit offenen Flammen und ätzenden Flüssigkeiten zu achten.

Mancher Brand und manche Verätzungen von Augen oder Haut wurden durch Löten verursacht.

Bei dem Löten auf feuchten oder gar nassen Unterlagen kann es zur Dampfbildung kommen.

"Dampfexplosionen" können geschmolzenes Lot aus der Lötstelle ins Gesicht oder die Augen schleudern.

  • Brandgefahr,

  • Verbrennungsgefahr,

  • Haut- und Augenverätzungen,

  • Einatmen von Dämpfen,

  • Dampfexplosionen,

  • Flussmitteldämpfe können Textilien oder metallische Oberflächen schädigen.

 

Arbeitsschritte beim Löten von Blechen:

  • Material im Bereich der Lötnaht metallisch blank reinigen.

  • Naht-Überlappung herstellen.

  • Lötnaht auf eine trockene und nicht Wärme leitende Unterlage auflegen.

  • Heftpunkte mit Flussmittel bestreichen.

  • Lot in Heftpunkte einschmelzen.

  • Naht mit Flussmittel bestreichen.

  • Naht gleichmäßig auslöten.

  • Naht abkühlen lassen.

  • Flussmittelreste abwaschen.

  • Naht trocken reiben.

  • Mit Flussmittel verschmutzte Lappen entsorgen.

  • Mit Flussmittel in Berührung gekommene Hautstellen (Hände) reinigen.

 

die pdf dazu