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Fahrwerk

 

Radlager-Tausch

(meine Vorgehensweise)

August 2019

 

Hi Leutz,

bevor auch nur eine Schraube bewegt wurde , folgende

 

Grundsätze :

1.      Einmal ausgebaute Radlager (Kettenradträger gehört mit dazu) gehören alleine in den Schrott und dürfen nicht wieder eingebaut werden - es dürfen NUR neue Lager eingebaut werden.

2.      Habt Ihr so etwas noch nie gemacht gilt ganz klar :
 - FINGER WEG - lasst einen ran , der damit Erfahrung hat !

 

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  Der Ausbau   

-      gestaltet sich , hat man keinen speziellen Auszieher , dennoch rel. einfach.
H
at man denn statt dessen einen einseitig angeschliffenen Durchtreiber (s. folgende Skizze) und einen 500gr Hammer.

 

Anmerkung zum Ausbau der Radlager :

Der Ausbau der Lager kann , sollte ein scharfkantiger Innenauszieher nicht vorhanden sein, nur durch Austreiben mittels Durchschläger (s. Skizze o.) und 500 Gramm Hammer erfolgen.

Dabei ist zu beachten, daß in der Felge eine Seite innen einen größeren Durchmesser aufweist als die Andere.

Hier ist also Platz,  die Innenhülse (Distanzstück / Stützhülse) mit dem Durchschläger und 500 gr  Hammer sanft ein wenig soweit zur Seite zu treiben, daß man von der anderen Seite der Felge den Innenring des auszutreibenden Lagers „erwischt“ und mit  wechselseitigen Schlägen und in kleinen Schritten das Lager austreiben kann - es ist Geduld angesagt !

 

wechselseitig“ bedeutet, daß man nur EINEN ! einzigen Schlag auf den Innenring setzt, dann die gegenüber liegende Seite des Innenring mit auch nur EINEM ! einzigen Schlag beaufschlagt und dann wieder auf die erste Seite wechselt und das immer hin und her , bis das Lager (samt Innenhülse & Simmerring) heraus fällt.

Welche Seite das je Felge ist, muß man an der Stützhülse probieren.

Ist das eine Lager dann draußen, kann´s auf die gleiche Weise an das Andere gehen.

 

Warnung :

Wer dieses Lager-Austreiben mit  500 gr Hammer und Durchtreiber noch nie gemacht hat, sollte besser zu einem gehen, der Erfahrung damit hat, denn falsch durchgeführt, kann es einem den Lagersitz so nachhaltig zerstören, daß die Felge nur noch Schrott ist !

Grund dafür :
Prügelt man mit dem Hammer zu fest drauf, stellt sich das Lager immer wieder so sehr schräg im Lagersitz, daß selbiger ausgearbeitet  / aufgerieben wird und das neue Lage darin quasi  rumschlabbert.
Folge :
Felge ist SCHROTT !    

 

 

MEINE vielfach erprobte Vorgehensweise

-      Felge auf die Werkbank, mit 2, ca. 8-10 cm dicken, Holzklötzen unterfüttert

-      Innenhülse zur Seite geschoben (muß man ausprobieren - auf einer Seite rutscht sie etwas zur Seite)

-      Lager mit dem Durchtreiber in KLEINEN Schritten und wechselseitigen Schlägen (samt dem WeDi)  - VORSICHTIG  - austreiben, damit der Lagersitz nicht beschädigt wird !

-      Felge drehen und das 2. Lager auf die gleiche - VORSICHTIGE  - Weise austreiben

-      Lager in den Schrott und WeDi + Innenhülse sauber machen

-      Ausbau fäddisch

 

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 Der Einbau 

-      erfordert nun aber etwas mehr Aufmerksamkeit, denn, wie oben schon geschrieben, gibt es eine definierte Einbaureihenfolge für die Lager nach Gen I und Gen II unterschieden !

-      Felge mit der Seite, in die das Lager zuerst rein muß (s.u.), wieder auf die Holzklötze auf der Werkbank

-      Lagersitz mit einem Heißluftfön rundum gleichmäßig so warm machen, daß die Spucke das "Kochen" anfängt

-      jetzt das Lager aus dem Eisfach (-18°C) holen und mit einem klitzekleinen 250 Gramm Hammer vorsichtig und gleichmäßig in den erwärmten Lagersitz rein klopfen, was ganz leicht geht, hat sich der Lagersitz doch nen Müh geweitet und das Lager sich nen Müh zusammen gezogen, bis das Lager mit der Außenkante des Lagersitzes bündig ist

-      dann ein Einziehwerkzeug, wie z.B. sowas hier , ansetzen und das Lager bis auf den Grund des Lagersitzes drücken. Das "Ende" spürt man SEHR deutlich !

-      Felge drehen und Innenhülse (Distanzstück / Stützhülse) rein

-      den jetzt oben liegenden Lagersitz auch wieder wie vor beschrieben erwärmen und das 2. Lager, auch aus dem Eisfach, auch mit dem kleinen Hammer sachte reinklopfen, bis auch dessen Außenkante mit dem des Lagersitzes bündig ist

-      dann wieder das vg. Einziehwerkzeug ansetzen und das Lager bis auf die Innenhülse drücken.

 

  – ABER – 

-      das Einziehwerkzeug mit einem anderen Rundling auf dem zuerst eingesetzte Lager ansetzen und dann erst das 2. Lager soweit eindrücken, bis es auf der Innenhülse ankommt. 
Das "Ende" spürt man auch hier SEHR deutlich !

 

Grund für diese geänderte Vorgehensweise beim 2. Lager :

-      Setzt man das Einziehwerkzeug beim Eindrücken des 2. Lagers fälschlicherweise an der Felge, also AUF dem Lagersitz des 1. Lagers an,
läuft man GANZ MASSIV Gefahr, das 1. Lager wieder aus seiner Position am Ende seines Lagersitzes nach außen zu drücken und man baut einen riesen MIST !

-      Deswegen auf dem bereits eingesetzten 1. Lager ansetzen und man kann es so nicht wieder im Lagersitz verschieben )

-      sitzen beide Lager nun korrekt, kann man den (die) alten, unbeschädigten, WeDi(´s) mit dem 250 Gramm Hammer sanft wieder an seine angestammte Stelle bringen.

 

 

 

Lagerwechsel fäddisch und Radeinbau.

 

 

Hinweis :

-      Die Innenhülse (Distanzstück) stützt sich am Innenring der beiden Radlager ab, damit man die Lager eben nicht gegeneinander verspannt und diese eben nicht innerhalb weniger km zu Schrott fährt.

-      Deshalb auch der Hinweis beim Einziehen des 2. Lagers einen „Rundling“ zu nehmen, der in den Lagersitz des 1. Lagers knapp hinein passt und sowohl auf dem Innen- als auch Außenring des BEIDER Lager zum Aufliegen kommt.

-      Damit kann man diese Lager nicht beschädigen.
Kommt also ja nicht auf die Idee, die Innenhülse(n) zu kürzen – das wäre der größte Bockmist !

 

 

 

Anmerkung zu den Simmerringen in den Felgen :

Baut man beidseitig geschlossene Lager (2RS) ein, sind die Simmerringe dem Grunde nach eigentlich nur noch dazu da, die jeweilige Distanzhülse (oder auch z.B. einen Tachoantrieb) mittig zu halten.

Die Wasser abweisende Funktion der Simmerringe ist beim neuen Lager nämlich nicht mehr notwendig, da ja nun die Abdichtung gegen eindringendes Wasser im Lager selbst vorgenommen ist.

Beim Wieder-Einbau des Rades, kann man meiner Ansicht nach die alten Simmerringe getrost mindestens einmalig wieder verwenden,

hat man sie denn beim Ausbau der Lager mit diesen zusammen ausgetrieben

und nicht vorher ausgehebelt und dabei beschädigt oder sogar völlig zerstört.

Und selbst wenn sie ein wenig verbogen sind, kann man sie getrost mit sanften Hammerschlägen wieder einschlagen und dabei richten.

 

 

hier das Ganze

als pdf zum

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