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Grundsätzlich gilt:
Ich habe eine solche Umpflanzung am 21/09/2005 selbst durchgeführt. Daher sind alle folgenden Angaben somit aus 1. Hand und keine Vermutungen. Einzig meine Schlußfolgerung, daß das Ganze auch bei der 3 CW funktioniert, da bei dieser die Halterungen identisch zur 1 XJ sind und der Rest eh analog von Statten geht, liegt noch im Bereich der Vermutung. Allerdings muß ich gleich zu Anfang auf meinen Haftungsausschluß hinweisen – jeder schraubt auf eigene Gefahr und dieser Bericht kann und darf nur eine Hilfestellung sein.
Und noch etwas. Bitte nehmt für alle fest sitzenden Schlitz + x-Schlitz- Schrauben nicht nur einen normalen Schraubendreher, sondern den passenden Bit des HSS (Bild 6). Sonst sind die Schraubenköppe Ratz Fatz vermurkst und
Ihr habt gewaltig Trauer im Auge
Nach all´ den Vorreden nun also hier mein Erfahrungsbericht, worauf zu achten ist und was man geringfügig umarbeiten muß.
Achtung:
Und:
Benötigtes Werkzeug: kompletter stabiler Ratschenkasten (am besten 3/8", da sind die Nüsse schön schmal und klein) mit allen möglichen Inbus - Einsätzen und Nüssen bis SW 27 kompletten Maul- Ringschlüsselsatz 8 – 22 mm Druckluftschrauber kurz DLS ![]() Der DL-Schrauber braucht neben Druck (8 bar reichen locker) vor allem Volumenstrom, also mind. einen 80l-Kessel am Kompressor (25l reichen nicht aus!) und einen ordentlichen, dicken Schlauch am besten mit D-innen = 8-9 mm, damit das Volumen auch beim DLS ankommt. Ansonsten reicht der vom Kompressor anstehende Volumenstrom nicht aus und der DLS schafft´s nicht! Drehmomentschlüssel 10 – 60 Nm, besser noch 5 – 50 Nm Drehmomentschlüssel 40 – 210 Nm Loctite (243) Schraubensicherungslack mittelfest Kupferpaste diverse Schraubendreher flach diverse Schraubendreher kreuz 8er, 10er 12er Inbusschlüssel zum Lösen der Motorsteckachse hinten oben (Bild 2, Nr.19), die Mutter ist auf der rechten Seite! (Bild 2, Nr. 21) ½" Rohr, ~30 cm lang als Verlängerung / Hebel zu Pkt. 10, wenn kein passender Ratschenaufsatz vorhanden ist Schraubstock, Bohrmaschine und Bohrer (zu dem Bohrer mehr im Text unten) Handschlagschrauber kurz HSS (Bild 6) + 2,5 kg – Feustel hydr. Wagenheber und ein zweites Paar kräftige, helfende, Hände (alleine ist es eigentlich fast nicht zu schaffen)
Demontiert werden müssen: Auspuffanlage komplett und Halterung unter dem Motor Tank / Sitzbank / Seitenverkleidungen Lufthutzen li. u. re. Staubkappen (Bild 2, Nr. 24) abziehen Vergaserbatterie Hitzeschild Massekabel am Motor und an der Batterie lösen Deckel LuFi-Kasten links, um besser an die Kabel (gilt nur bei 3CW) heran zu kommen Kabel Lima (Stecker ziehen) Lima, falls nicht am neuen Motor noch eine dran ist Anlasser, falls nicht am neuen Motor noch einer dran ist Kabel Anlasser am Relais (SW10 Mutter) Massekabel von Batterie an Anlasser bei der 1 XJ
Deckel Zündplatte (links vorne auf dem Kurbelwellenstumpf) Rotor (14er Nuß + DLS) und Zündplatte, da die „alte" Zündunterbrechung der 1 XJ an den 3YA Motor muß, 1 XJ (Bild 7 / Foto 1) ist Schaltgestänge, Kupplungsnehmer Ritzelabdeckung
Bremshebel Kabel von Ölstandsanzeiger und Leerlaufschalter (unter der Ritzelabdeckung) Öl ablassen Ölkühler-Anschlüsse unten am Motor Ansaugstutzen, sollten nicht am „neuen" Motor noch die Richtigen dran sein Seitenständerschalter
nur mit HSS!
dessen Kabel-Halterung am Motor (Bild
3, Nr. 37 + 38) Unterzüge rechts u. links komplett samt
Dreiecksblechen (Keine Angst der Motor hält noch immer an den beiden
Steckachsen hinten, kann also nicht raus fallen) Alle am Motor verbleibenden Kabel bis zum Motor
zurückziehen, so daß sie sich nicht beim Ausbau irgendwo einklemmen
können. Sonst kommt beim Ausbau massiv Stress auf! Vorbereitung des 3YA Motors: Auspuffhalterung abschrauben (gibt mehr Platz zum
Rangieren beim späteren Einbau) die Halterung hinten oben abschrauben (Bild
1 Nr. 15, Foto 2)
und wech damit die Halterung dieser Halterung (Bild
4, Nr. 44) die Steckachsenaufnahmen hinten unten herausziehen (soweit noch vorhanden) und wech damit soweit noch vorhanden, das Massekabel vom Motorblock abschrauben und wech damit die Zündungsplatte etc. wird erst demontiert und gegen die der 1 XJ ausgetauscht (so sie denn überhaupt noch vorhanden ist), wenn der Motor im Rahmen hängt und sowohl Ritzel samt Kette als auch der Bremshebel wieder ordentlich montiert sind, also eigentlich ziemlich zum Schluß.
Die Vorgehensweise nun in epischer Breite J . Nachdem Ihr die ganz zu Anfang genannten Bauteile (1-28) alle demontiert habt, ist jetzt erst einmal die Zündplatte (Punkt 16) samt Rotor am noch eingebauten 1 XJ Motor zu demontieren. Dazu die zentrale SW14 Schraube (Bild 5, Nr.4) per DLS bei eingelegtem 1. Gang und betätigter Hi.-Radbremse heraus schrauben und den Rotor abnehmen. Bei Seite legen – brauchen wir wieder.Dann die beiden Schrauben (Bild 5, Nr.5) der Platte selbst mit dem HSS & Feustel lösen, ausdrehen und die Platte entnehmen. Bei Seite legen – brauchen wir wieder.Anmerkung :Diese Schrauben sind x-Schlitzschrauben und aus dem bekanntermaßen weichen Stahl gefertigt und eingeklebt ! Versucht also erst gar nicht, sie mit einem normalen Schraubendreher zu lösen – Ihr vermurkst sie garantiert. Als Nächstes das Sicherungsblech des Ritzels flach schlagen und anschließend die Mutter (36er Nuß) bei eingelegtem 1. Gang und betätigter Hi.-Radbremse ebenfalls mit dem DLS lösen und Ritzel samt Kette von der Welle ziehen.Die Kette vom Ritzel (vorne) nehmen und Kette einfach hängen lassen. Ritzel bei seite legen – brauchen wir wieder. Dann Hi.-Rad Steckachse + Kettenspanner lösen und Hi.-Rad etwas nach vorne schieben. Das macht später die Montage des Ritzels samt Kette erst möglich. Den Wagenheber unter der Ölwanne positionieren und mit Gefühl so weit nach oben pumpen, bis sich das Vorderrad so gerade eben beginnt zu heben. So sind die vorderen Befestigungspunkte rel. Entlastet und die Achsen gehen leichter heraus. Jetzt den Seitenständerschalter demontieren ( HSS!) und die Unterzüge (Bild 2, Nr. 2+3) abschrauben. Es sind je Seite 4 Schrauben (Bild 2, Nr. 7,8,2x15), vorne die beiden mit Mutter, hinten die beiden sind i.d.R. eingeklebt.Das Ende der Unterzüge unter den Fußrastenplatten ist nur eingeschoben und kann ohne weiteres heraus gezogen werden. Die Platten können fest bleiben. Gleichzeitig die Dreiecksbleche (Bild 2, Nr. 5 + 6) vorne am Motor lösen und abnehmen. Dazu die Steckachse (Bild 2, Nr. 10) lösen und einfach herausziehen und wech damit. Die Dreiecksbleche braucht Ihr wieder. Nun „hängt" der Motor nur noch an den beiden hinteren Steckachsen und diese müssen jetzt raus. Zuerst beide nur lösen und zwar wie folgt.a. Die beiden Inbusschlüssel mit dem langen Schenkel in das Rahmenrohr einschieben bis in den jeweiligen Inbus-Kopf (Bild 2, Nr. 18 + 20). Dann die beiden Rohrverlängerungen auf den kurzen Schenkel aufsetzen und auf der rechten Seite die Mutter lösen, abdrehen und herausziehen. Hier ist Kraft angesagt, denn lt. WHB ist diese Mutter / Achse mit 90 Nm bei der Montage anzuziehen. b. Die untere Steckachsenmutter rechts (SW 17 oder 19) (Bild 2, Nr. 17) lösen und abdrehen, links die Steckachse (Bild 2, Nr. 16) gegenhalten. Nun wird’s etwas heikel, denn es geht daran, den Motor gänzlich zu lösen und heraus zu nehmen. Den Wagenheber vom Kumpel bedienen lassen und gleichzeitig erst die untere und dann die obere Steckachse herausziehen / -schieben. Bei der Oberen mit einem langen Schraubendreher von rechts aus etwas nachhelfen. Jetzt steht der Motor auf dem Wagenheber und „kippelt" – also Motor gerade halten und mit Kumpel zusammen so weit anheben, daß man den Wagenheber mit dem Fuß zur Seite kicken und den Motor ganz langsam zu Boden sinken lassen kann. Zitat aus dem Reparaturbuch des Bucheli-Verlags: Stütze (hier Wagenheber) entfernen und Motor ablassen Motor leicht im Uhrzeigersinn drehen und nach rechts aus Rahmen bugsieren Zitat Ende. Klingt soo einfach, ist aber echt schweißtreibend, denn wirklich leicht ist der Motor nicht. Liegt der Motor dann doch außerhalb des Rahmens, ist spätestens jetzt erst mal eine kleine Pause angesagt mit einer
(Ich habe es beim Schrauben zumindest so gehalten 1.
+ 3. – selbst jetzt beim Schreiben wieder
Nun sind die Halterungen bzw. deren Buchsen am Motor an der Reihe. Der Reihe nach:
vorne unten ( hinten oben ( hinten unten ( Bei den Dreieckshalterungen der 1 XJ ( Die Steckachse kommt nicht mehr zum Zuge, statt dessen die beiden dicken Bolzen der 3YA. Fertig sieht das dann aus wie auf dem Foto Nr. 3. Nun den neuen Motor (umgekehrt zum Ausbau) von rechts unter den Rahmen schieben und soweit anheben, daß der Motor im Rahmen drin ist und der Wagenheber drunter kann. Mit dem Wagenheber den Motor soweit anheben, daß die untere Steckachse (Bild 2, Nr. 16) hinten zuerst komplett rein geht. Dann mit dem Wagenheber den Motor soweit liften, daß auch die obere Steckachse (Bild 2, Nr. 18) hinten komplett eingeschoben werden kann. Der Wagenheber bleibt noch unter dem Motor! Jetzt die Unterzüge links wie rechts hinten unter die Fußrastenplatten schieben, eine Schraube (Bild 2, Nr. 15) rein und vorne zusammen mit den Dreiecksblechen auch verschrauben (im Unterzug je eine länger u. eine kürzere Bild 2, Nr. 7 + 8). Dabei kommt der Wagenheber wieder zum Zuge, da ich diesen zum „feinen“ Heben des Motors nutzen kann und die Schrauben der Unterzüge auch vorne locker einsetzen kann. Nun kommen die beiden Bolzen an der oberen Motorhalterung vorne rein und dann erst die unteren vorne. Erst wenn diese samt ihrer Kollegin handfest sitzt, werden die vorderen Schrauben des Unterzuges auch handfest angezogen. Dabei auf die „Nut & Feder“ Ausführung der Unterzüge vorne, da wo sie aufeinander liegen, achten. Sie müssen ziemlich genau aufeinander passen, sonst gibt’s Spannungen die keiner will. Nun die beiden Schrauben (Bild 2, Nr. 15) je Seite nacheinander! nochmals ausschrauben, mit Loctite 243 benetzen und mit dem Drehmo in einem Rutsch bis zum Auslösen des Drehmo´s (Nm´s siehe WHB) eindrehen.
Es sei nochmals erwähnt: Alle Bolzen und Muttern zuerst nur handfest anziehen, damit man den Motor noch „ausrichten" kann, denn ein wenig Spiel haben alle Halterungen und dieses ist unter allen Befestigungen auszugleichen!Jetzt wird’s wieder einfach. Die Motorhalterungen rundum mit dem Drehmo anziehen (Werte siehe WHB), Ritzel samt Kette montieren, mit dem Schalthebel den 1. Gang reindrücken (Hinterrad dabei etwas bewegen), Bremspedal lose aufstecken, betätigen und Ritzelmutter auch mit Drehmo (85 Nm) anziehen. Dann das, nach Möglichkeit neue, Sicherungsblech (4,35 €) wieder an die Mutter anbiegen. Bei weiterhin betätigter Bremse die Zentralschraube des Zündrotors mit dem DLS lösen, Grundplatte mit dem HSS auch lösen, die 1 XJ Platte einbauen (Sicherungslack an den beiden 6er Schrauben, 6 Nm, nicht vergessen) und 1 XJ – Rotor mit der Zentralschraube unter Einsatz des DSS / Drehmo mit 50 Nm anziehen.Achtung: Der Rotor hat eine kleine Ausfräsung, die exakt auf einen zugehörigen „Zentrier"-Stift (Bild 5 & Bild 7, Nr.3) im Kurbelwellenstumpf passt! Also nicht mit Gewalt, sondern sanft aufsetzen! Nun werden alle vorher demontierten Teile in (umgekehrter) Reihenfolge wieder angebracht. Und vergesst nicht den Auspuffhalter unter dem Motor. 25 Nm für die Schraube Achtung:
Die Dichtungsringe der beiden Stutzen des Ölkühlers an / in
der Ölwanne bedürfen der besonderen Obacht.
Noch etwas Allgemeines zur Montage. Ich kann´s aus leidvoller Erfahrung heraus nur immer
wieder gebetsmühlenartig wiederholen. Der Drehmo will übrigens auch immer wieder schön entlastet werden, also nicht mit Spannung einfach für die nächsten Tage weglegen. Die Feder erlahmt sonst und der Drehmo MUSS neu geeicht werden oder geht gleich in den Mülleimer. Beim Drehmo sollte das Beste gerade gut genug sein und eine möglichst geringe Toleranz (kleiner 10%) aufweisen. Denn taugt er nichts, läuft man sehr große Gefahr, die Schrauben abzureißen oder zu überdrehen! Mehr dazu unter : http://rrr.de/~agento/technical/drehmoment.htm Kleines Beispiel: Die 6er Gewindeschrauben der Ölwanne, der Ritzelabdeckung oder auch des Kupplungsnehmers bekommen nur 10 Nm – das ist wirklich nur nen Hauch mehr als handfest, will sagen das angeschraubte Teil lässt sich nicht mehr bewegen.
Der Ölfilter und sein Gehäuse
Solltet Ihr sinnigerweise den Filter gleich mit
wechseln, so achtet auf das Kabel der Zündplatte.
Und, wie fast immer, ist hier das Ganze als
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