lara.jpg (6699 Byte)

 

 

Home

 

zurück zu FJ - Bremse

 

 

 

3YA mit ABS
Bremsleitungen_Tausch

 

Hallo Leutz,

 

irgend wann isset einfach soweit, daß die alten Gummileitungen derart stark "Pumpen", daß wesentlich weniger Bremskraft an den Sätteln ankommt als im Urzustand.

Daher sind jetzt neue Leitungen fällig und meist werden dann Stahlflex eingebaut.

Im Folgenden eine Anleitung mit dem Titel "Stahlflex-Wechsel für "Dummies" bei 3YA mit ABS" von Tom aus dem alten Carookee-Forum Link: http://www.carookee.de/forum/Yamaha-FJ/41/8893908#8893908

für diejenigen, die dort nicht mehr reinkommen, aber vor dieser Arbeit stehen.

Änderungen / Ergänzungen meinerseits im Text oder hintendran in dieser Farbe hier.

 

-------------------------------------------------------------------

 

Hier jetzt die Beschreibung von Tom :

 

-------------------------------------------------------------------

 

Verwendete Werkzeuge:

 

1.               KEIN Drehmomentschlüssel, man kommt bei den meisten Schrauben überhaupt nicht dran.

2.               ein Satz Gabel-Ringschlüssel (8, 10, 12, 14, 17)

3.               gekröpfter Ringschlüssel, 12

4.               Ratschensatz

5.               Kreuzschlitzschraubendreher, mehrere Größen

6.               Schlitzschraubendreher

7.               Innensechskant (Größe weiß ich nicht)

8.               Zangen, verschiedene

9.               Kabelbinder

10.           Schutzschläuche

11.           Trichter

12.           Vakuumpumpe, muß nicht sein, alternativ Behälter und Schlauch (hat mir einerseits gut geholfen, andererseits habe ich mich ordentlich selber damit verarscht).

13.           2 L Bremsflüssigkeit, wenn man sich von der Vakuumpumpe  (X)  nicht foppen lässt, braucht man weniger

14.           Entsorgungsbehälter

15.           1 Leitungen mit zwei kleinen Krokodilklemmen

16.           Lappen

17.           Reinigungsmittel

18.           Wasser

19.           Gartenschlauch

 

Vorgehen

Sitzbank, Seitenverkleidungen, Tank, Frontverkleidung, Scheinwerfer komplett abgebaut (will ich im Detail hier nicht beschreiben)

 

Entfernen der Bremsflüssigkeit

Vorne

Abschrauben des Deckels des vorderen Bremsflüssigkeitbehälters, entfernen der Dichtung

Vakuumpumpe am Entlüftungsventil des vorderen z.B. rechten Bremssattels angeschlossen, Ventil öffnen und alles rausziehen, dann die zweite also linke Seite, war bei mir praktisch schon leer. (ohne Vakuumpumpe, pumpt Ihr alles mit dem Hebel raus)

Hinten

Wenn ihr Euch nicht die Isolierung des Leitungsstranges beschädigen wollt, schraubt ihr den hinteren Bremsbehälter vom Rahmen ab (alles verbaut, totaler Irrsinn), dann könnt ihr den Deckel abdrehen und die Dichtung rausnehmen.

Vakuumpumpe hinten an das Entlüftungsventil 1 und raus mit dem Zeug, dann Entlüftungsventil 2

 

Austausch der Leitungen

Am Besten immer nur eine nach der anderen nehmen.

Die beiden vorderen, vom Verteiler zu den Bremssätteln sind unterschiedlich lang, achtet genau auf die Kröpfungen, geht einfach davon aus, daß die Längen korrekt sind, es ist anschließend Spiel in den Leitungen, damit die Gabel ausfedern kann!

Beim vorderen Bremsflüssigkeitsbehälter gibt es einen Gummiüberzieher am alten Schlauch, wer den weiter verwenden will, zieht ihn ab, und steckt ihn auf die Stahlflexleitung, am Besten bevor man diesen anschraubt ;-)

ABS-Hydraulikeineit, ich wollte nicht den Luftfilterkasten ausbauen, nur lösen und ein wenig hoch drücken - hat leider nicht gereicht.

Konsequenz, zwei Schrauben raus und dann kann man die Hydraulikeinheit runterdrücken, sonst bekommt man definitiv eine Schraube für die auszutauschende Bremsleitung nicht raus.

Mit einem kleinen Schraubendreher kann man die alten Kupferdichtscheiben, schließen wunderbar bündig mit der Gehäuseoberfläche ab, durch das Schraubloch vorsichtig raushebeln.

Bei den beiden hinteren Leitungen sollte man sich anhand der alten Leitungen den Verleglauf klar machen, am Besten direkt daneben halten und vergleichen. Gerade bei der kurzen Leitung habe ich bestimmt, 20 Minuten rum experimentiert, aber ich habe kein Interesse mir durch das Einfedern den Fitting ab zu reißen, siehe Forumsbeitrag.

Weiterhin habe ich zusätzlich zu dem „serienmäßigen“ Scheuerschutz, den kann man mit Fingernägeln, Gefühl, der andere hält die Leitung auch verschieben, an zwei besonders kritischen Stellen, hintere Bremshebel zur Hydraulikeinheit und an der Schwinge, zusätzlich eine aufgeschnittene Kraftstoffleitung drum gemacht, die ich noch mit Kabelbinder fixieren werde.

Ich habe mir anschließend mehrmals alle Schläuche, Verlegewege, Schrauben, Dichtungen (oben - unten) angesehen, und alles fest mit einem Ringschlüssel bzw. zwei Gabelschlüsseln angezogen, es gibt bei mehreren Verbindungen keine Alternative!

Ich habe in diesem Zuge auch meine Bremsbeläge gewechselt. Von Konrad (Danke) kam der Hinweis, die Bremskolben schön nach innen zu drücken, um auch hier die alte Flüssigkeit rauszubekommen. Durch meinen Belagwechsel hatte ich das automatisch gemacht.

 

Neue Bremsflüssigkeit

Hinten einen Trichter verwenden, der nicht zu groß ist, aber so lang, das die neue DOT- Soße direkt in den Behälter kommt.

Immer schön darauf achten, daß Flüssigkeit drin ist und dann analog dem Abpumpen, via Entlüftungsventil die Luft mit der Vakuumpumpe  (X) oder den Bremshebel rauspumpen.

Es kommt dann noch alte Bremsflüssigkeit raus. Den Diagnosestecker des ABS-Systems von der Blindkappe befreien (3 Verrastungen  (XX)  machen die Japaner!) und die beiden Kontakte die an der Kunststoffnase liegen miteinander brücken. Die beiden Bremshebel betätigen und Zündung ein.

Dann wieder entlüften und neue Bremsflüssigkeit immer von oben nachgießen.

Mehrmals das Verfahren wiederholen.

Mein Fehler war, daß ich immer weiter die Vakuumpumpe verwendet hatte, und mir dadurch Luft über das Gewinde des Entlüftungsventils  (X) in den Entlüftungsschlauch gezogen hatte. Ich hatte somit immer Luftblasen drin, die gar nicht aus dem System (und dem Bremssattel)  sondern von „außen" (X)  rein gesogen worden waren.

Mit den Bremshebeln hatte ich bereits Stunden vorher ein luftleeres System, also den Fehler braucht man ja nicht gerade zu wiederholen!

Ich werde in den nächsten Tagen noch mehrmals entlüften, wobei vorher via stundenlang betätigter Bremshebel die verbleibenden Luftblasen Zeit bekommen, gemächlich zum Ventil, bzw. zum Behälter zu wandern.

 

Reinigen

Ich habe immer wieder versucht, keine Flüssigkeit zu vergießen oder rumzumatschen, aber durch den Zusammenbau der Leitungen, und dem Einölen der Dichtringe mit Bremsflüssigkeit hat man versiffte Hände und packt dann die Maschine doch überall an.

Aus diesem Grund haben wir anschließend die Maschine aus der Garage geschoben mit Reiniger abgesprüht, und dann mit einem Gartenschlauch intensiv abgespritzt. Dann alles möglichst wieder gut trocken gewischt, das ganze bei unter Null Grad (brrr)

 

 

-------------------------------------------------------------------

 

(X)  -     Gegen das Ansaugen von Fremdluft über das Gewinde des gelockerten Entlüftungsnippels, bei Anwendung eines Unterdruckgerätes , hilft ein "Eindichten" mit Teflonband .

Denn sonst zieht man sich über den beim Lösen des Nippels entstehenden Spalt zwischen Sattel-Innengewinde und Nippel-Außengewinde mehr Luft als DOT durch.

Dazu nehme ich sie raus, "rauhe" das Gewinde ein wenig auf und "dichte" es mit drei "Lagen" Sanitär-Teflonband (ca. 5 mm breit) ein und schraube sie wieder in die Sättel.

Anzugsmoment 6-7 Nm ! = nur ganz leicht andrehen !

 

(XX)   -   Irrtum ! Es ist nur eine einzige Verrastung . Sie ist mittels des langen Nippels in der Mitte lösbar, indem man selbigen nach außen drückt.

Ich gebe zu - ICH mache es auch immer erst einmal falsch, bis ich mich beim Fluchen über diesen blöden Stecker wieder an diesen speziellen Nippel erinnere und alles bestens flutscht.

 

 

 das Ganze hier zum

Download

als pdf

 

top.gif (1120 Byte)