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Benzin

 

Kaltlauf schlecht bei
Gen I

 

Nov. 2021

 

Hi Leutz,

 

hier mein Versuch einer grundsätzlichen Erklärung dazu :

 

Stichwort Kondensationsverlust(e) in den Einlaß - Kanälen bei Kaltstart.

(Vollkommen egal wie viele Zylinder vorhanden sind.)

 

Das Benzin, aus dem Benzin - Luft - Gemisch, kondensiert tatsächlich an den im ersten Moment noch kalten Wänden der Einlaß - Kanäle, und je kälter sie sind, desto mehr .

Dies führt zu einem Abmagern des Gemisches, so daß der Motor kein gut zündfähiges Gemisch bekommt und entweder gar nicht anspringt oder zumindest unruhig läuft und ein selbst nur leichtes Gasgeben eventuell mit Absterben beantwortet.

 

Ist der Motor dann auch nur 20-30 Sekunden gelaufen, haben sich die Wandungen der Einlaß-Kanäle soweit erwärmt, daß keine Kondensation mehr stattfindet und der Motor rund läuft.

 

Um diesem sehr unangenehmen Verhalten Abhilfe zu verschaffen gibt es

 

bei den "Einspritzern" die automatische Anfettung,
in aller Regel gesteuert in Abhängigkeit zur Außentemperatur.

 

Hierzu ist ein Temperatursensor im Ansaugluft - Trakt (Luftfilterkasten etc.) verbaut, dessen, temp. - abhängiger, innerer Ohm´scher () Widerstand, die ECU (Motorsteuergerät) dazu bringt, die einzuspritzende Benzinmenge etwas anzuheben, das Gemisch also anfettet, was sich dann normalerweise nach nur wenigen Sekunden in höherer Drehzahl bemerkbar macht.

Dieses Verhalten, eine geringe Erhöhung der Benzinmenge ist im sog. "Mapping" ab Werk fest vorprogrammiert.

 

Im Moment gehe ich davon aus, daß dieser Anfettung durch den Temp.-Sensor hinten im Zylinder-Kopf auf Dauer entgegen gewirkt wird, so daß eine ständige Anfettung nur bis zum Erreichen einer gewissen Wassertemp. aktiv ist und darüber hinaus ausbleibt.

 

 

schlechter Kaltlauf bei meiner ´00er Gen1 :

Symptom:
Sie verhält sich, wenn kalt (über Nacht im Hof abgestellt), sehr ähnlich / vergleichbar einem Vergasermotorrad mit schlecht arbeitendem Choke - sie nimmt auf den ersten ca. 500 Metern Fahrstrecke bis ca. 2.500 U/min nur sehr schlecht Gas an und bockt quasi - sehr unangenehm.

Ich gehe derzeit, Winter 2021, davon aus, daß der Temp.-Fühler im Luftfilter-Kasten eine Macke hat und falsch misst - das würde dazu führen, daß die ECU einen zu hohe Temp. gemeldet bekäme, was dann zum Ausbleiben einer Anfettung und damit schlechtem Kaltlauf führen dürfte.

 

Zum grundsätzlichen Testen werde ich einfach einen 6,5 kΩ Widerstand (entspricht lt. WHB ca. -10°C) in den Stecker klemmen  und probieren was passiert.
Die ECU sollte dann (hoffentlich) vernünftig anreichern und der Kaltlauf sich wesentlich verbessern.

 

 

Daß ich dabei auch die Steckkontakte kontrolliere und, wenn nötig, reinige ist klar.

 

 

Übrigens :

Der Hebel (fälschlicherweise Choke genannt) an der linken Lenkerarmatur der Gen 1 dient rein mechanisch allein der Drehzahlanhebung per minimaler Öffnung der Drosselklappen, wodurch über den TPS (Drosselklappensensor) zusätzlich an die Ecu gemeldet wird, daß etwas mehr Benzin zugeführt werden soll. Dem evtl. schlechten Kaltlauf kann er aber nicht entgegen wirken.

So eindeutig in den vergangenen Monaten bei meiner ´00er, reproduzierbar, die Erfahrung gesammelt - sie hat nämlich ein schlechtes Kaltlaufverhalten die ersten 30-60 Sekunden lang.