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Relais-Schaltung zur FJ - Drehstrom - Lichtmaschine
(auch baugleicher Lichtmaschinenmodelle)

Stand Okt./Nov. 2020

Text und Bilder von :

 Martin Stenzig alias "M0r70n"

Quelle : 

 

Bitte fragt also bei Martin nach und nicht bei mir.

Ich, schleife, habe diesen Artikel von ihm nur für die Allgemeinheit hier eingestellt.

 

 

Hier jetzt Martin´s Text und Bilder :

 

grün, kursiv formatierter Text stammt von mir, schleife n. Absprache mit Martin

 

 

Hallo ,

ich war mal so frei einen neuen Thread auf zu machen.

Es geht um die Ladespannung unserer Damen.

Die meißten, die noch nichts dran gemacht haben, werden wohl knapp 15V (oder sogar mehr) haben.

Das liegt am Kupferwurm, der sich in den Jahren dort breit gemacht hat.

Diese Widerstände im Kabelbaum werden durch die Relais-Schaltung vollkommen ausgeblendet und der Regler bekommt alleine die Spannung der Batterie als Meßgröße übermittelt.

(...)

Dieser Umbau hier (mit Relais) behebt jedoch nicht das Problem, daß
b
ei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor die Lichtmaschine zum Verbraucher wird und weiterhin  "Strom" verbraucht (die Batterie entlädt.).

Er begrenzt alleine die max. Ladespannung auf ca. 14,2 V.

(...)

 

Die Funktionsskizze (unten) habe ich versucht so zu erstellen, daß auch ein Hufschmied damit klar kommen sollte.

 Ansonsten bitte Fragen.

     

Als Relais kommt bei mir solch ein (5-poliges) Bosch KFZ Relais mit 30A zum Einsatz.

(Es geht aber mit exakt gleicher Steckerbelegung auch ein 4-poliges Schließer-Relais)

Die sind preiswert und im Urlaub sollte ein Schrottplatz zur Ersatzteil Beschaffung reichen.

Wichtig, das Dauerplus kommt an Kontakt 87, nicht an Kontakt 30.

 

Es geht um diese Verbindung. Ich hatte Glück - ich bin da, 3YA, so ran gekommen, ohne den Vergaser aus zu bauen.

Bei den anderen FJ findet sich dieser Stecker unter der linken Seitenverkleidung.

 

An diesem Stecker sind zwei Kabel. Ein Dickes 2,5mm² (rot) und ein Dünnes 1,5mm² (bräunlich ?)

Das Dünne ist unsere Meßleitung.

Einfacher Test - den Plus Pol der Batterie mit einem Kabel in den Stecker rein prokeln und die Ladespannung messen.

 

Relais-Schaltung zur Korrektur der Ladespannung

 

Dünnes 1.5mm² Kabel an der Kabelbaum Seite ca. 4 cm hinterm Stecker trennen / schneiden. Das Ende, das vom Kabelbaum kommt, an Kontakt 85.

Das Kabel aus Richtung Lichtmaschine / vom magenta farbenen Stecker kommend an Kontakt 30.

Von Kontakt 86 geht es, auch per neuem Kabel 1,5 mm², an den Rahmen (auf Masse / an Batterie (-) ).

Ein neues 1.5mm² Kabel vom Pluspol der Batterie (Sicherung 10 A nicht vergessen) auf Kontakt 87 geführt .

Kontakt 87a bleibt leer / wird nirgends angeschlossen - es genügt auch ein Standard Schließer-Relais mit 4 Kontakten (30 / 85 / 86 / 87).

Somit schaltet das Relais erst dann, wenn die Zündung eingeschaltet ist.

(...)

Nach diesem Umbau habe ich bei mir nie mehr als 14,2 Volt an der Batterie gemessen.

Es wird bestimmt den Einen oder Anderen geben, der sagt, "ich hab da noch nie Probleme mit gehabt, bleibt so" und Andere, die von aufgerauchten Batterien berichten.

Muß jeder selbst für sich entscheiden.

(...)

 

Die Änderung geschieht auf eigene Gefahr.

Die Kabel müssen anschließend wieder so Isoliert werden, daß da auch bei warmen Motor nichts dran passiert.

 


 

Anmerkung #1 von mir, schleife:

- Selbst eine so genannte wartungsfreie, säuregefüllte, Batterie (die mit den 6 Stopfen oben drauf) benötigt dennoch je nach Fahrstrecke min. alle 6 - 8 Wochen eine Kontrolle des Füllstandes!! (NUR destilliertes Wasser)

Die versiegelten Batterien lässt man natürlich in RUHE !

 

Anmerkung #2 nach tel. Rücksprache mit Martin:

- Es geht nur Eines - entweder Dioden in die LiMa oder diese Relais-Schaltung ! Gleichzeitig verbaut kommt nur Müll dabei raus !

 

 


 

Nachgebaut, geschweige denn, kontrolliert habe ich das Ganze noch nie,
da ich an meiner FJ Typ 3 CV ( CW ) bislang scheinbar nicht diese Probleme hatte.

Jedoch ist mir vor wenigen Wochen die LiFePo4 auf der BAB förmlich um die Ohren geflogen und ist mir komplett abgeraucht ! (siehe Foto ganz unten)

 

Einzig

den rosa/magenta - farbenen, 2-poligen, Stecker unter der linken Seitenverkleidung meiner 3CW (3YA siehe unter Gaser Nr. 4) habe ich raus geschnitten und durch zwei einzelne Stecker ersetzt.

Diesen rosa/magenta - farbenen, 2-poligen, Stecker findet man bei allen FJ aller Bj. und die Problematik der zu hohen Volt-Werte besteht bei nahezu allen FJ.

Grund #1:

Der alte Stecker war komplett verschmurgelt und ließ sich mehr auseinander ziehen.
(Ich nehme an , viel zuviel Strom geflossen, weil die Kontakte korrodiert waren.)

Mein Tip dazu : Stecker ab und zu mal auseinander und Kontakte reinigen.

Grund #2 :

Die Messung der Ladespannung über das 1,5mm²-Kabel (braun) erfolgt durch den gesamten Kabelbaum inkl. Zündschloß hindurch.
Daraus ergibt sich, daß der Regler, auf Grund der mittlerweile immensen Widerstände in den Kabeln des Kabelbaums und Kontakten, viel zu niedrige Volt-Werte als Ladespannung übermittelt bekommt, "voll" auf macht und die Batterie mit weit über den gesunden 14-14,2 V (bis zu 17 Volt) quasi befeuert und ziemlich schnell auskocht und damit zerstört.

Denn:

Die FJ Lima ist eine fremd erregte Lima, sprich, sie braucht "fremden Melde - Strom" , um Strom zu erzeugen und dieser "Melde" - Strom kommt von der Batterie.

Ist nun dieser Kontakt des "Melde"-Kabels im rosa Stecker vergammelt, hat´s dort wesentlich erhöhten Widerstand bzw. zu wenig Volt.

Folge :

Es fließt weniger "Melde" - Strom / Spannung zur Lima, die denkt sie bringt zu wenig und der Regler macht VOLL auf, was dann Spannungen weit über den "gesunden" 14,0 - 14,2 Volt Richtung Batterie ergibt und die Batterie zum Kochen bringt.

 

Achtung :

Die Kabelstärken sind verschieden und haben unterschiedliche Farben

a.   "Melde"-Kabel zur Lima (bräunlich)  =  1,5 mm²
b.   Ladekabel zur Batterie (rot)  =  2,5 mm²

 

Martin´s Skizze oben in Autocad gezeichnet :-)

 

 

das Ganze als *.pdf - Datei

hier zum

Download

 

 

Darüber hinaus empfehle ich wirklich JEDEM

alle 5 Einzelberichte ("zum 1." - "zum 5.") im Thema Batteriekunde

auf dieser Seite - ganz unten - genau zu lesen .

Besonderer Tip meinerseits?  "zum 4."

top.gif (1120 Byte)

 

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Noch etwas zur LiFePo :

 

Wer drüber nachdenkt, sich solch einen Kraftbolzen bzgl. Kaltstartstrom zu verbauen, sollte zu aller erst die Ladespannung an seiner FJ kontrollieren (und evtl. diese Lösung verbauen).

Etwas ausgeholt sei gesagt, daß die FJs sehr gerne mal reichlich über, die den Batterien (und der LiFePo erst recht) zuträglichen, 14,4-14,5 Volt hinaus verpassen - das kann bis zu 17 Volt gehen.

Die alten Säurebatterien kocht es schlicht leer

und die neuen LiFePo killen diese über 14,9 V hinausgehenden Ladespannungen nach rel. kurzer Wegstrecke. So mir passiert nach rund 8.000 km.