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Tja, wer auch in der Zukunft Wert auf eine gute Bremswirkung bei seinem Dickschiff nicht verzichten will, kommt wohl über Kurz oder Lang nicht um eine Reinigung der Bremssättel herum. Erster Satz : - es geht und es ist kein Hexenwerk. Außerdem gilt das nachfolgend Beschriebene im Grundsätzlichen auch für alle anderen teilbaren / verschraubten Bremssättel.
Zweiter Satz : - diese Reinigung sollte so alle 30. - 35.000 km wiederholt werden . Dritter Satz : 1. Die ganze hier beschrieben Arbeit ist nur etwas für wirklich gewiefte Schrauber - es ist keine Anfängerarbeit ! 2. Nicht nur Eure Gesundheit hängt davon ab, sondern genauso auch die der anderen Verkehrsteilnehmer um Euch herum ! 3. Deswegen sind die einzelnen Schritte auch nur eher angedeutet, als im Detail und bebildert beschrieben. Nicht daß ein Noob auf die Idee kommt, das Ganze wäre ja ein Kinderspiel und meint er könne das ja doch alleine. Vierter Satz :
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sind die
Bremsbeläge noch wirklich gut,
muß zwingend
deren Einbauort bei der Demontage notiert werden !
Man braucht : - reichlich Geduld (dit Jantze dauert so jute 4 Stunden - Druckluft (8-10 bar) - ganz kleinen (Uhrmacher) Schraubendreher, 2 mm breit - ATE - Bremsenfett - Drehmomentschlüssel 5-50 Nm - Messing Drahtbürste - harte Zahnbürste - WD 40 Öl - diverse Lappen
Demontage : Sättel teilen 2-3 mal WD 40 in die Ringspalte um die Kolben herum auftragen und einwirken lassen - es löst schon mal ein wenig den Dreck und hilft beim Herausrutschen. Mit einem der beiden Haltepunkte im Schraubstock fest einspannen. Ein Tuch so um die Sattelhälften legen, dass es die Kolben auffängt, wenn man mit Druckluft in eines der Löcher pustet. Dabei die beiden Anderen mit den Fingern zu halten. Ein anderer Weg ist schlicht den ersten Kolben, der sich bewegt und heraus gekommen ist, nach Reinigung der Ringe und Nuten wieder samt seiner beiden Dichtungen einzusetzen und mit einer Schraubzwinge zu sichern. Dann wieder Druckluft und es sollte "Plopp" machen, sprich der 2. Kolben sollte "kommen". Das Ganze bei beiden Sattelhälften.
Achtung :
(Vom Einsatz einer
Grip - Zange plus Lederstreifen als
Verkratz-Schutz , beim
Kolben ziehen, rate ich mal ab. Man kann den Kolben massiv verkanten und
dabei das Sattel-Innere beschädigen !
Nur ein Bild genügt, um den Zustand vorher / rechts ==> nachher / links zu zeigen. (nen Klick auf´s Bild vergrößert es in einem neuen Fenster)
Und wer ganz genau hinschaut , wird
den Dreck / Belag auf den Dichtungen links erkennen, Hinweise: Die dicken Dichtungen haben ( teilweise! ) eine bestimmte Einbaulage und einen trapezförmigen Querschnitt. Ergo ganz genau hinschauen (Lupe z.B.) und "passendes" Ablegen der Dichtungen nach der Entnahme ist erste Pflicht. Die dünnen kann man beliebig einsetzen, sie haben keine besondere Einbaulage. Sie dienen dem Staubschutz der tiefer liegenden Hauptdichtung . Die kleinen Dichtungen der Trennflächen bloß nicht verlieren - sie können wieder verwendet werden und haben keine besondere Einbaulage. Die "Rillen" der Dichtungen setzen sich mit derart viel "Grind" zu, dass es einen gruselt. Der Dreck muß raus und das geht am besten mit einem kleinen, 2 mm breiten, Schraubendreher aus dem Uhrmacherset. Mit der Messing Drahtbürste alle Flächen säubern. Dann mit dem Fett und einer Zahnbürste noch nachwienern und der Sattel ist wieder bereit zur Montage. Beide Dichtungen je Kolben werden Trocken eingesetzt und vor dem Einbau des Kolben GAAAAAAAAANZ dünn mit etwas ATE - Fett eingeschmiert.
Zusammenbau: Dichtungsnuten reinigen und fettfrei machen Dichtungen trocken einsetzen - jede genau dahin, wo sie vorher war Dichtungen mit ´nem Müh ATE-Paste dünn einfetten, Kolben dito alle Kolben ganz eindrücken kleine Dichtungen in die "Sitze" einlegen (trocken)
Kolbenhälften aufeinander
legen und die Bolzen, Dabei darauf achten, dass die kleinen Dichtungen richtig sitzen und nicht verrutscht sind. dann erst den Drehmo ansetzen und mit 20 Nm anziehen.
Noch ein Tip am Ende. Die Entlüftungsschrauben ganz heraus drehen und das Gewinde mit Teflonband aus dem Sanitärzubehör mit 3-4 Wicklungen "eindichten" / umwickeln. Dies verhindert das Eindringen / Nebenziehen von Luft beim Entlüften.
Sättel anbauen, Ist einem guten Bekannten so ergangen - seine tief verdreckten Sättel gegen tiefengereinigte getauscht und er hat seine Mopete bei der ersten Probebremsung fast hin geworfen, weil er schlicht überbremste. Gleicher Handkraft - Einsatz wie vorher und die Wirkung war enorm. Also Vorsicht bei den ersten Bremsungen - die Dinger arbeiten wieder und verdienen sich ihren Namen nun zu Recht.
==> Sind neue Beläge drin ,
Drehmomente : Sattelschrauben Inbus - 20 Nm (von den Hayabusa-Sätteln abgeleitet) Sattel-Halteschrauben an der Gabel - 35 Nm - trocken eingesetzt Hohlschraube Bremsleitung - 22 Nm Entlüftungsschraube - nur so fest, bis sie dicht ist, max. 7 Nm
PS: Ich verweise nochmals DRINGEND auf das jeweils eigene Risiko beim Nachmachen. Wer es noch nie gemacht hat, dem rate ich dringend ab, hängt doch wirklich SEHR VIEL von den korrekt arbeitenden Bremsen ab. Wer hier Fehler macht, zahlt sie im schlimmsten Fall mit dem Verlust seiner Gesundheit und der Anderer oder sogar noch Schlimmerem.
das Ganze hier zum als pdf
Die Dichtungssätze der Bremskolben haben folgende Yamaha - Art.-Nummern
3 CW & 3 YA
– vorne : 1NL-W0047-00 (nur
für eine
HÄLFTE
des Sattels)
Und wer so schusselig war, eine (oder
gar mehrere) der kleinen Flachdichtungen zu verlieren,
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