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im September 2011
Hi Leutz,
hier meine ur-eigenen Erfahrungen.
Aber zuerst noch dieser wirklich wichtige Hinweis:
& Alle Drehmomente stehen im WHB - bitte peinlichst beachten.
1. Bremssättel tiefen - reinigen : - auseinander nehmen - Sitze (X) der Dichtungen peinlichst sauber machen, - Dichtungen & Kolben reinigen, - Dichtungen wieder rein (XX) und die Kolben ganz leicht mit ATE-Bremspaste gefettet (eine dünne Schicht DOT soll auch helfen) auch wieder einsetzen. - aber Achtung - hierbei müssen die Kolben super fluffig in die Sättel reingehen und sich von Hand auch wieder raus ziehen lassen.
Klappt das
NICHT, hat sich höchstwahrscheinlich die Staubdichtung mit rein
geschoben und klemmt das Ganze nun fest. - durch das Reinigen wird die Kraftaufwendung zum Bremsen direkt in Bewegung der Kolben umgesetzt und nicht zum Teil zur Überwindung der Reibkraft der verdreckten / klemmenden Kolben verbraucht.
Also VOOOOOOOOOOOOOORSICHT beim ersten Bremstest !
Nicht daß Euch das Vorderrad weggeht, weil Ihr, wie früher, am Hebel gezerrt habt !
Alles schon gehabt, nich´ wahr Gerald?
(X) Was ich da teilweise schon an Dreck-Mengen heraus gepopelt habe , " könnte `nem guten Maurer genügen, ne ganze Hochhaussiedlung zu errichten ! "
(XX)
Dabei ist zu beachten, daß die Dichtungen keine Verformung
aufweisen.
2. organische Bremsbeläge von EBC - meine persönliche Erfahrung - (vorne wie hinten) - bei den Hayabusa 1999 - 2007 - bremsen wie Bolle - fressen aber die Scheiben nicht so stark auf, wie Teil - / Vollsinter - Beläge
3. radiale Bremspumpe, (bei mir) Brembo aus der Yamaha R1 RN09 oder auch 749 / 999er Ducati - entspricht lt. tel. Rückfrage bei Fa. Brembo fast genau dem Durchmesser der originalen Bremspumpe von 5/8"= 15,875 mm - kleiner macht keinen Sinn, weil das geschobene Volumen nicht ausreicht und damit die Bremskraft verringert wird
- größer,
z.B. 19 mm, macht die Bremse wesentlich aggressiver und bei einer
Schreckbremsung liegt man um ein vielfaches schneller „uffe Neese“ (so
Kumpel Mario geschehen
4. Stahlflex Leitungen, kunststoffummantelt - aber bitte gleich zwei Leitungen von der Pumpe zu den Sätteln - Freund "Mario-Gixxer" und ich haben die Erfahrung gemacht,
daß bei der
originalen Verschlauchung (Pumpe ==> Sattel rechts ==> Sattel links) die
Bremsbeläge auf der linken Seite etwas weniger abgenutzt werden, als auf
der rechten Seite,
Resume:
Meine
Handbremse ist wegen der Semi-Radial-Pumpe sehr gut dosierbar, bremst
wie Bolle und meine Bremsscheiben danken es mir, wohl wegen Punkt 2. ,
mit längerer Lebensdauer.
ungefährer Kostenaufwand : wenn man selber schrauben kann : - ATE - Bremspaste geschätzte 15 ,- € - eigener Zeitaufwand f.d. Reinigung der vorderen Sättel - null Euro, aber bestimmt 6 Std. + super dreckige Hände - Brembo Radialpumpe von der R1 - in der Bucht erstanden für 106,- € incl. Porto
- Stahlflex
von Dieter - 82,- € incl. Porto - Montage - 0,- € - 1 Liter DOT 4 - ca. 14,- € , plus ne knappe 1/2 Stunde für´s Befüllen und Entlüften - Eintragung der Pumpe u. der Leitungen in die Papiere - ca. 45,- €
Und noch etwas :
- die
Reinigung der Sättel sollte nach meiner bisherigen Erfahrung wohl so
Vorgehensweise : Es ist alles im WHB zur ´99er genau beschrieben - Ausbau und Zerlegung des Bremssattels - Vorne - ab Seite 6 - 65 - Hinten - ab Seite 6 - 73
Bremsbeläge Achtung beim Einbau - WICHTIG
- Sind die
Beläge noch gut, aber schon "eingefahren", muß man
zwingend
darauf achten, diese später wieder an exakt die alte Stelle zu setzen,
also
- Beim
Ausbau also schon genau die Positionen der gebrauchten Beläge notieren /
passend hinlegen oder, - Achtet man nicht darauf , denkt man nachher , man hätte rein gar nichts gemacht, weil die Bremse sich total stumpf anfühlt.
- Grund
dafür ? - Ähnlich ist es, baut man nach dem Reinigen neue Beläge ein - DIE müssen sich erst an die alten (eigentlich immer leicht welligen) Scheiben anpassen - ich nenne es mal "einschleifen".
Also auf den
ersten Fahr - km immer wieder so alle 200-300 Meter die Bremse leicht
ziehen, bis man eine leichte Verzögerung spürt, dann wieder los lassen ,
weiter fahren und wieder Bremse ziehen etc.
- Ist echt cool wie die Bremse dann auf einmal wieder ihren Namen zu Recht trägt und nicht mehr nur als "Einparkhilfe" bezeichnet werden muß. - Hinten 1:1 komplett dito
So,
nu ollns kloor?
Na dann auf und frisch ans Werk.
Und hier
noch ein paar Bilder zum Thema dreckige Bremssättel :
(nen Klick auf´s Bild macht´s groß)
Und der Grad der Verschmutzung
geht noch um Einiges heftiger ! mega krass!
noch etwas zur Erklärung :
1. Der Dreck in Bild 4 hinter der Staublippendichtung ist symptomatisch - genau die gleichen Ablagerungen findet man sehr oft auch hinter der Druckdichtung , eine "Stufe" tiefer in Sattel. Das Zeug lässt sich z.B. mit einem ganz kleinen Schraubendreher rauskratzen und hat man eine klitzekleine Stelle übersehen, kann man die Beule in dem Druck - Dichtring deutlich spüren, wenn man ihn wieder eingesetzt hat und ihn mit dem Finger rundum abtastet.
2. Das
Teflonband an der
Entlüftungsschraube
dient dazu, beim Entflüften oder beim Austausch der Bremsflüssigkeit ein
Austreten von DOT 4 oder das ungewollte Einziehen von Luft über das
Gewinde bei Verwendung eines Unterdruck-Werkzeuges zu verhindern. Das Teflonband verwende ich übrigens auch an der Entlüftungsschraube des Kupplungsnehmers.
3. Die
schicken VA-Inbus (am Abdeckblech) gönne ich mir einfach - kosten rd. nen Euro das Stück,
aber zusammen mit dem sauberen Blech sieht´s einfach todschick aus.
PS : Wenn man vorne schon am Reinigen, und somit beim Austausch des DOT 4 , ist, sollte man auch gleich den hinteren Bremssattel auch tiefen reinigen.
Macht echt
Sinn - glaubt´s mir ! Das Teflonband an der Hohlschraube (Bild 5) dient nur dazu, den Eintritt von Dreck und Luft in die Sättel weitestgehend, bzw. den Austritt von DOT 4, zu verhindern, sollte man die Sättel vor-befüllt weglegen.
Und hier noch ein Link zu einem "neutralen" Berichterstatter namens Winni Scheibe zum gleichen Thema.
Prädikat -
sehr lesenswert.
Nachsatz : Das Tiefenreinigen der Sättel vorne nach 25.-30.000 km macht nur bei den "Tokico" - Sätteln der Gen I Sinn bzw. bei vergleichbar gebauten Sätteln anderer Hersteller. Ich habe jetzt dreimal die Erfahrung gemacht, dass die radialen der Gen II - Sättel vorne selbst nach 50.000 km innen noch pieksauber sind, will sagen - diese Sättel sind augenscheinlich wesentlich unempfindlicher und verdrecken nicht so schnell .
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